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I will put all things here before I find time to order stuff so that it will make sense to everyone. And: there are a lot of German texts here written by me or my players for the campaign because after all our gaming-language is German.




LuxusLex and the weird things
A session log: Indran and the Doors
Campaign Description: History
Campaign Writeup
Tall Guy und Doro
Handout: Diary of Anoush Mehani
Indiana Geburtstag
MourningDragons Weird Dreams
The Prophecy of Frater Hastur

A session log: Indran and the Doors

[top]

Author:Tall Guy

Short description: Mail from Tall Guy to Indiana with session log. Will have to be added to the timeline eventually.

Text

Sonntag:

Tall Guy, LuxusLex und MourningDragon treffen sich in der Stadt, um etwas essen zu gehen. Sie haben inzwischen die zwei merkwuerdigen emails erhalten. Indiana' Mutter sagt, er waere bereits weg.

Sie gehen dann in die Durlacher Allee, und suchen die Adresse von der Bienleintorstr heraus: Ein Haus im Zentrum von Durlach. Sie verabreden sich dort, MourningDragon will vorher noch zu Indiana und A.V., da letzterer offenbar wieder etwas am Rad dreht.

LuxusLex und Tall Guy schauen sich derweil schon einmal das Haus in Durlach an - - Freund Mehani kommt uns auch sofort entgegen und faehrt weg. Die Tuer steht offen, doch wir beschliessen, nicht einzudringen. Solche Hemmungen hat ein (!) MourningDragon, der vorbeikommt nicht, er geht direkt in das Haus, und Tall Guy folgt ihm. MourningDragon erbeutet eine Namesliste, offensichtlich eine Mitgliederliste des Kultes.

Gegen Abend trifft sich die ganze Gesellschaft in der Gartenstr. und es stellt sich heraus:

Leider nehmen MourningDragon und LuxusLex die Nachricht von den Doppelgaengern nicht so gut auf: Vor allem LuxusLex entwickelt Symptome eines voll ausgepraegten Verfolgungswahns. Wir verabreden ein Zeichen, um uns in Zukunft erkennen zu koennen.

Montag:

Wir bekommen einen Anruf von Schelmine: Sie hat herausgefunden, daß das Schließfach Indiana gehoert (!). Außerdem hat Indiana BBB-Konto mit ca 50k Mark Guthaben. Vor kurzer Zeit ging eine UEberweisung von einem Schweizer Nummernkonto ein. Wir loesen das Konto auf, und ueberweisen das Geld. In dem Schließfach befindet sich eine Steinflasche, die Indiana fuer magisch haelt.

Wir rufen Lili an. Die ist inzwischen auf dem Frankfurter Flughafen und will nach New York, also treffen wir sie gerade noch rechtzeitig dort. Waehrend wir uns unterhalten, streiten sich etwas weiter ein Mann und eine Frau... und dann passiert es:

MourningDragon laeßt auf einmal das Flaeschen fallen (uns allen steigt ein seltsamer Geruch in die Nase), beginnt zu weinen und ruft etwas wie "Nein, es tut mir leid! Ich wollte Dir doch helfen!" Als der Mann noch etwas unfreundliches zu der Frau sagt, springt MourningDragon hin und schlaegt ihm mitten ins Gesicht. Die Frau nutzt die Gelegenheit, mit ihrer Tochter zu verschwinden, und der Typ zieht auf einmal eine Waffe und schießt nach ihr, wird allerdings im selben Augenblick von MourningDragon zusammengeschlagen. Wir werden natuerlich alle erst einmal mitgenommen, allerdings hat Lili einen wichtigen Ausweis mit dem sie die Situation klaert.

Es stellt sich heraus, das MourningDragon eine Vision von besagter Frau hatte, einen Traum in dem er ihr nicht helfen konnte. Wir sind alle ziemlich durch den Wind.

Waehrend wir noch auf dem Rueckweg nach KA sind, ruft kommt ein Anruf von Indiana, das etwas mit Saebelnase und Miss Chocolatecake ist. Wir fahren in die NamenloseFirma.

Saebelnase hat mitgekriegt, daß sich Miss Chocolatecake mit einem fremden Typ in der Stadt getrofffen hat, und zwar dem schwarzen Streuner vom LARP. Auf jeden Fall ist er voellig aufgeloest. Immerhin, Miss Chocolatecake ist zuhause, und LuxusLex schafft es dann auch mit ihr zu reden.

Der Typ hat irgend etwas mit Miss Chocolatecake gemacht damit sie ihn sehr ueberzeugend findet. Sie sollte ihn am naechsten Abend besuchen kommen - eine Idee, die beim Rest nicht unbendingt auf Begeisterung stoeßt.

Saebelnase bleibt bei Miss Chocolatecake, der Rest hockt sich vor das Wohnheim und bewacht es, bis Saebelnase und Miss Chocolatecake irgendwann in der Nacht herauskommen. An dieser Stelle gab es ein ... aeh ... kleines Mißverstaendnis: MourningDragon bruellt Miss Chocolatecake an, ich bruelle MourningDragon an, Miss Chocolatecake heult und MourningDragon verschwindet beleidigt - kommt nach einer Weile mit einer unglaublichen Geschichte wieder:

Er ist auch diesem Streuner begegnet, der behauptet der Gute zu sein, allerdings ist er kein Magie sonder ein "Archetyp" - trotzdem hat er offensichtliche okkulte Kraefte, da MourningDragon mit ihm zwischenzeitlich in der Wueste war (!). Sein Zwillingsbruder Chandran dagegen ist der Anfuehrer des boesen Kults, und er sucht eine Person (die Liste die wir gefunden haben, war wohl eine Vorauswahl), die etwas von dem "Meta-Archetyp", was der Graf von Saint-Germain ist, enthaelt. Dafuer muessen an einem bestimmten Tag irgendwelche Untersuchungen durchgefuehrt werden.

Dieser Streuner (Indran) will nun Miss Chocolatecake zu sich holen und sie vor seinem Bruder schuetzen.

Kurzversion des Showdown: Wir stimmen zu (Indran erscheint uns dann aus Yashimas Schrank, was LuxusLex endgueltig fertigmacht), begeben uns zu Indran wo jemand Miss Chocolatecake untersucht. Natuerlich kommt auch der boese Chandran an, aber wir schaffen es auf gar heldische Weise, die boesen Magier in die Flucht zu schlagen, nachdem sich Indran um seinen Bruder gekuemmert hat.

MourningDragons Weird Dreams

[top]

Author:Yashima

Short description: I made a prelude for each player. This is MourningDragon's prelude. He had a few weird dreams.

Text

Du traeumst in letzter Zeit heftig und an diesen fuenf Tagen erinnerst du dich auch noch besonders gut an deine Traeume:

So 31. Jan

Du laeufst auf einer Strasse irgendwo im Niemandsland, du laeufst schon sehr lange und du weisst nicht wie lange du noch durchhaelst. Aber du musst, sonst kriegt sie dich. Es ist nebelig, du weisst nicht wo du hinlaeufst, aber du laeufst weiter. Ab und zu hoerst du hinter die die Schritte deiner Verfolgerin manchmal ganz nah, viel zu nah, einmal drehst du dich um und fuer einen Moment nimmst du eine schemenhaft Gestalt hinter dir im Nebel wahr, die nach dir greift, das Gesicht liegt im Nebel, nicht einmal die Augen kannst du ausmachen. Als du aufwachst glaubst du fuer einen Moment sie neben deinem Bett zu sehen und schlaegst reflexartig nach ihr, doch du schlaegst ins Leere.

Mo 1. Feb

In deinem Traum stehst du vor einem nur schwach erleuchteten Spiegel, ansonsten ist es um dich herum dunkel, wo du bist? Das weisst du nicht, nur vor dir siehst du den Spiegel und als du geradezu zwanghaft wieder hinsiehst, schaut dich immer noch dieses andere Person an, von der du nicht weisst ob es ein Mann oder eine Frau ist, die Person laechelt, du nicht. Dann auf einmal zerbricht der Spiegel in viele tausend Stuecke, die umherfliegen. Du wachst auf und fasst dich instinktiv an der Backe an, wo dich einer der Spiegelsplitter getroffen hat, deine Hand wird feucht, doch es ist kein Blut, das an ihr klebt, nur Schweiss.

Di 2. Feb

Du bist am Meer, du hoerst leise das Rauschen der Wellen, noch bist du in dem Raum, in der Burgruine, wo ihr uebernachtet habt. Ein Kamin ist hier drinnen. Alle anderen scheinen schon laenger wach zu sein, sie sind draussen, sie sitzen um die Reste eures Lagerfeuers und warten auf dich. Du musst noch packen, denk an die Stiefel, du darfst sie auf keinen Fall vergessen. Ihr wollt schliesslich noch an die Kueste. Du willst dich erheben, doch ein riesiges Gewicht lastet auf deiner Brust, du machst die Augen auf, und wachst auf .

Mi 2. Feb

Du liegst in deinem Bett, auf einmal hoerst du draussen einen lauten Schrei, ein Maedchen? Als du aufstehst und aus dem Fenster siehst, siehst du ein Maedchen auf dein Haus zulaufen, sie rennt, als ginge es um ihr Leben. Als du dich wegdrehst, steht sie in deiner Zimmertuer und rennt herein und versteckt sich hinter dir. Sie fluestert leise: "Bitte bitte lass ihn nicht herein, ich bitte dich!" Sie schluchzt leise. Etwas schlaegt an deine Tuer und eine haessliche hohle Stimme fordert Einlass: "LASS MICH HEREIN!" Du versuchst zu sagen, dass er weggehen soll, und doch hoerst du wie deine Stimme andere Worte spricht: "Komm herein!" Dann wachst du auf, du bist immer noch in dem dunklen, ruhigen Zimmer und liegst schwer atmend auf deinem Bett, als auf einmal das Maedchen nach deinem Arm greift. Du traeumst immer noch. "Bitte lass ihn nicht herein!" Dieses Mal weiss er deinen Namen "FORTUNA, LASS MICH`HEREIN!" Und wieder sagst du gegen deinen Willen "Herein!" Dann wachst du auf ...

Do 3. Feb

Du traeumst du seiest beim Rollenspielen, GM Scharf hatte dich angerufen, sie spielen. Du bist hingefahren, du erinnerst das Wetter war schlecht. Als du ankommst, macht GM Scharf die Tuer auf, er ist es aber gar nicht, er ist viel groesser, viel groesser, er duerfte nicht in das Haus passen und wie sich dein Gehirn dehnt und dehnt um seine Groesse aufzunehmen, bittet er dich herein, alles sieht so klein aus so seltsam weit fort. Ihr geht in einen Keller nicht was du dachtest, einen Keller, hinten in der Heizung, in dem Keller sind schon die anderen, die anderen sind da und sie sind einer wie der andere an Heizungsrohre gekettet mit dicken Ketten und Schloessern. A.V., T, Indiana, Dr.A.Iusch, C. Schwergewicht, selbst Mr Mies ist da und zu deinem immer groesser werdenden Entsetzen ist auch Schwabbel da. Als du versuchst dich nach deinem Gastgeber umzusehen, merkst du, dass auch du festgekettet wurdest und dich nicht umdrehen kannst, die seltsame Gestalt, die dich herbrachte ist verschwunden. Du fragst dich noch "Was ist hier los?" sagen auf einmal alle. Du wachst auf?

Indiana Geburtstag

[top]

Author:Yashima

Short description: This is Indiana' Prelude, it is his birthday party. But noone shows up, well noone besides the Pizza guy.

Text

8. Februar 2000

Du hast an deinem Geburtstag dieses Jahr eine grosse Party geplant, du willst reinfeiern und deine Eltern sind weggefahren. Den ganzen Tag verbringst du mit Vorbereitungen, Getraenke kaufen, aufraeumen. Du freust dich schon auf abends. Vor Tagen hast du die Leute eingeladen. Irgendwan nachmittags rufen deine Eltern an und gratulieren dir zum Geburtstag.

Gegen sieben Uhr bist du mit allen Vorbereitungen fertig. Du rechnest schon damit, dass die ersten jetzt auftauchen, die die immer als erstes kommen ... Du sitzt im Haus und wartest, dass es an der Tuer klingelt oder klopft oder dass du von der Strasse das Geraeusch von Autos hoerst. Ab und zu hoerst du Autos, die vorbeifahren. Es wird halbacht dann acht Uhr und immer noch ist niemand da. Draussen weht ziemlich heftiger Wind, er pfeift um die Ecken des Hauses und du bist ganz froh, dass du hier drinnen bist.

Du bist dir sicher, dass du die Leute auf acht Uhr eingeladen hast. Wahrscheinlich haben sie sich verabredet, alle spaeter zu kommen. Du wirst langsam unruhig. Du holst dir ein Bier aus dem Kuehlschrank und faengst an zu trinken, sie werden sicher gleich kommen. Draussen ist es schon lange dunkel.

Da! Das Telefon klingelt, hat es doch, oder? Einmal hat es genau geklingelt. Jemand muss sich verwaehlt haben? Das Bier steht auf dem Tisch vor dir, es wird langsam schal, alleine schmeckt es nur halb so gut. Da! Wieder das Telefon? Einmal, zweimal, du rennst hin aber nach dem dritten Mal hoert es auf zu klingeln. Es ist halbneun mittlererweile, und immer noch ist niemand da. Doch endlich das erleichternde Tuerklingeln, du rechnest schon fest damit, das eine ganze Meute deiner Freunde draussen steht, doch es ist niemand, den du eingeladen hattest, kennen tust du ihn allerdings, hinten siehst du das Lieferauto von Tonis Pizza:

"Pizza!" Du hattest nichts bestellt. "Du bestellt Tuntelententini?" Auch nicht das? Trotz allem musst du fuer einen Augenblick lachen. "Neee, ich hatte nichts bestellt." "C. ?" Er haelt dir einen Bestellzettel hin auf dem dein Name steht und deine Telefonnummer. Was fuer ein schlechter Gag, die anderen muessen jeden Moment um die Ecke kommen. "Oh doch ja ich vergass ... Tortellini al Arrabiata! Lecker." Du nimmst die Tortellini entgegen und drueckst ihm 13 DM in die Hand. Er verschwindet mit einem "Tschuess!" steigt in den Lieferwagen und faehrt weg. Du stehst in der Tuer die von einer Windboe fast zu gedrueckt wird. In der einen Hand die Tortellini, in der anderen das angefangene Bier, du wartest noch einen Augenblick, doch nichts.

Waehrend du die uneingeladene Pasta isst, horchst du immer wieder, ob deine Gaeste kommen, doch du hoerst nichts ausser dem Pfeifen des Windes. Schon seit einer guten halben Stunde ueberlegst du nun ob du mal bei einigen anrufen solltest, immerhin ist es inzwischen neun Uhr. Und so alleine macht eine Party auch keine Spass.

Du willst gerade den Hoerer hochheben, als das Telefon wieder klingelt. Du schrickst zusammen. Du nimmst langsam den Hoerer ans Ohr. Zunaechst hoerst du nichts, selbst der Wind scheint fuer einige Sekunden zu schweigen, unbewusst kratzt du mit dem Fingernagel auf dem Hoerer herum, um sicher zu gehen, dass es noch Geraeusche gibt. Dann faengt es an zu Tuten.

Du spuerst wie dein Herz heftig klopft und setzt dich da, wo du stehst auf den Boden. Die Nummer, die Nummer von ... wen willst du ueberhaupt anrufen? Du waehlst irgendeine Nummer, niemand geht ran. Du wartest, da bricht das Tuten auf einmal ab und von draussen hoerst du einen gewaltigen Donnerschlag, kam der Blitz erst jetzt oder war es schon der Naechste? Regen schlaegt heftig gegen die Scheiben und draussen siehst du nur schwarze Nacht, sind denn nicht einmal die Nachbarn zu Hause? Ab und zu erleuchtet ein Blitz die Gegend auf eine gespenstische Art und Weise, dann siehst du wie sich die Baeume im Wind biegen und manchmal meinst du ein Knarzen von Holz zu vernehmen? Das Licht flackert einmal kurz geht aus, und nach einer langen langen Sekunde geht es wieder an. Ein Stromausfall fehlt dir jetzt gerade noch. Angestrengt lauschst du ob nicht irgendwann endlich jemand kommt, um deinen Geburtstag mit dir zu feiern ...

Als du das naechste mal auf die Uhr blickst ist es schon nach zehn Uhr. Zehn Uhr und es ist immer noch niemand da? Aber du hast doch so viele Leute eingeladen? Und das Telefon ist kaputt, bestimmt hat das Wetter sie aufgehalten, es wird sicher besser und sie kommen dann. Aber der Wind hoert nicht auf, selbst als spaeter irgendwann der Regen und das Gewitter wieder aufhoeren. Irgendwann machst du alle Lichter aus und sitzt eine Weile alleine im Dunkeln, doch schon nach ein paar Minuten beeilst du dich das Licht wieder anzumachen, als du glaubst aus dem Keller ein Geraeusch zu hoeren? Schritte? Bestimmt nicht? Sie wuerden nicht in euren Keller einbrechen nur um sich einen Witz mit dir zu erlauben? Oder? Was hast du fuer Freunde? Das Geraeusch wiederholt sich nicht, wahrscheinlich hast du es dir eingebildet. Oder war es da noch einmal?

Irgendwann nach Mitternacht, der Sturm laesst langsam nach, es ist immer noch niemand aufgetaucht, das Telefon geht nicht und du hast keine Lust mehr zu warten. Du machst alle Lichter aus und legst dich ins Bett, alleine im Dunkeln. Du kannst noch eine ganze Weile nicht einschlafen und lauschst auf jedes Geraeusch im Haus.

Tall Guy und Doro

[top]

Author:Yashima, Tall Guy

Short description: How Tall Guy met Doro, how she was attacked, survived and how Tall Guy later met Doro who gave him the first list of people.

Text

22. Januar 2000

Freitag abends, du hast dich von Marcus Noga breitschlagen lassen, mit ihm auf eine Party zu gehen, wo angeblich so viele tolle Frauen sein sollen, ... mal wieder. Ihr kommt so gegen halbelf an, weil es ja viel cooler ist spaeter anzukommen. Es sind sicher an die 60 Leute auf der Party, die offensichtlich in einer WG mit zu viel Geld stattfindet. Eine schoene grosse Wohnung, helle Raeume, Studenten koennen sich so etwas normalerweise nicht leisten, ausserdem ist die Suedweststadt eigentlich recht weit entfernt von der Uni. Es gibt Alkohol in allen Formen und Farben, sowie auch reichlich zu essen. Den Gastgebern wirst du nicht vorgestellt, irgendwer feiert wohl hier seinen Geburtstag oder so etwas behauptete Marcus. Nette Party! Als du dich gerade ueber das Buffet hermachst, spricht dich ein huebsches schwarzhaariges Maedchen an und fragt, wie dir die Party gefaellt? Sie stellt sich dir als Doro vor.

Ihr unterhaltet euch eine ganze Weile und bevor du auch nur auf den Gedanken kommst auf die Uhr zu schauen, meint sie ploetzlich: "Oh je es ist ja schon zwei Uhr, ich muss jetzt aber wirklich los, ich muss morgen frueh aufstehen. Ruf mich doch mal an ..." Sie drueckt dir ein Zettelchen in die Hand auf dass sie ihre Handynummer gekritztelt hat. Sie verlaesst recht hastig das Zimmer, dabei faellt dir auf, dass wohl die Absaetze ihrer Schuhe bewirkt haben, dass sie dir fast in die Augen schauen konnte (na ja mit Absatz immerhin 190!). Irgendwann eine Stunde oder zwei spaeter machs du dich auf die Suche nach Marcus, doch der scheint geruechteweise mit mehreren Maedchen entschwunden zu sein. Irgendwie ist die Party nur noch halb so gut inzwischen und du beschliesst heimzugehen.

Samstag: Du schlaefst dich gruendlich aus und stehst erst so gegen mittags auf. Euer Kuehlschrank ist leer und du hast grossen Bedarf an Gizmos, also gehst du in die Stadt, du koenntest noch die Filme aus dem Skiurlaub abholen. [...] Waehrend du gemuetlich ueber die Kaiserstrasse schlenderst, genuesslich ueberlegend, wo du etwas essen gehen wirst, hoerst du hinter dir eine bekannte Stimme: "Hallo Tall Guy, so ein Zufall, dass wir uns ueber den Weg laufen." Es endet damit, dass ihr zusammen Essen geht und die Unterhaltung vom Vorabend fortsetzt (ueber was auch immer du dich mit einer gutaussehenden Frau unterhalten willst =) ). 24. Januar, Doro hatte vorgeschlagen sich am Sonntag Abend mit dir zu treffen, und irgendwie war dir das sehr plausibel erschienen und so seit ihr gemeinsam ins Cafe Wien gegangen und habt einige Cocktails getrunken, immer langsamer geredet und immer seltsamere Themen diskutiert. Du beschliesst sie wenigstens noch bis zur Haltestelle am Kronenplatz zu bringen, da sie nach dem leicht exzessiven Alkoholgenuss nicht mehr ganz so gut auf ihren Absaetzen steht. Sie protestiert auch gar nicht gross und steigt nachdem ihr einige Minuten gewartet habt in eine Eins Richtung Durlach. Nachdem du am Dienstag bei ihr angerufen hattest, um sie zu fragen, ob sie gut heimgekommen sei, ruft sie am Donnerstag noch einmal an und fragt ob du mit ihr und einigen Freunden am Freitag in die Katakombe gehen moechtest, da sei eine Dark Wave Nacht ...

29. Januar, ihr trefft euch am Freitag Abend vor der Katakombe, Dorothea hat noch ein paar Leute mitgebracht. Zwei Maedchen, die kleine Blonde in dem schwarzen Kleid heisst Carelia, die andere hat braune Haare und ist etwas groesser, sie heisst Esther. Ausserdem sind noch drei Maenner dabei, einer mit einer auffaelligen Narbe am rechten Arm, sein Name ist LuxusLex, der zweite heisst Thilo und den Namen des dritten hast du nicht richtig verstanden er heisst wohl Peter oder so und hat einen leicht hollaendischen Akzent und irgendetwas an ihm macht dich nervoes und du beobachtest ihn die ganze Zeit.

Die ganze Gruppe scheint sich recht gut zu kennen. Ihr wollt gerade runtergehen, als ploetzlich ein schwarzes Auto viel zu schnell in den Parkplatz einbiegt und Doro sich nur noch mit einem instinktiven Satz zur Seite retten kann. Das Auto bleibt vorne stehen, waehrend Doro schimpft und flucht. Die Beifahrertuer des Autos oeffnet sich und eine junge Frau die im Schatten gewartet haben muss, steigt hastig ein. Dann verlaesst das Auto den Parkplatz. "Noch mal Glueck gehabt Doro! Der war ja besoffen." meint LuxusLex. Woraufhin die anderen Witze ueber ihn reissen, dass er ja gerade etwas zu sagen brauche. Nur so aus einem gewissen paranoiden Moment heraus merkst du dir das Kennzeichen KA-AM 56. Doch dann ist der Vorfall auch schon vergessen und ihr geht rein.Die Musik an diesem Abend in der Katakombe entspricht ihren groesstenteils schwarzen Outfits: duester und melancholisch. Schon wieder scheinst du unter seltsame Gestalten geraten zu sein, auf deine Frage ob sie Vampire spielen, grinsen sie verschwoererisch und meinen: "Nein, aber du darfst es keinem weitersagen." Der Abend vergeht angenehm, Doros Freunde sind ein wenig seltsam und reissen ab und an einige Insiderwitze ueber den "Meister" und die "Goetter", aber im Grossen und Ganzen scheinen sie nicht viel seltsamer zu sein als deine eigenen Freunde, wenn du genauer darueber nachdenkst. Irgendwann faellt dir auf, dass sie alle sehr wenig trinken und keiner von ihnen raucht und trotzdem wirken sie immer higher je weiter der Abend fortschreitet. Auch dich ergreift eine Art "Rausch" obwohl du nur zwei Bier getrunken hast.Schon am Montag ruft Doro wieder an und fragt dich ob du freitags schon etwas vor hast? Sie wuerde gerne mit dir etwas unternehmen, so ins Zero gehen oder aehnliches, wenn du Lust hast. Du hast Lust und ihr verabredet euch fuer Freitag Abend. Doro ruft dich am Dienstag noch einmal an und sagt es taete ihr leid, aber ihr waere etwas dazwischengekommen, ob es denn auch Samstag ginge bei dir?

11. Februar. Nachdem sie ja am Freitag keine Zeit hatte, trefft ihr euch stattdessen am Samstag, tatsaechlich im Zero wie sie vorgeschlagen hatte. Zunaechst unterhaltet ihr euch ueber diverse belanglose Themen. Doro macht einen ziemlich angespannten Eindruck heute abend, so dass du dich bereits fragst ob sie vielleicht gerade beichten moechte, dass sie einen Freund hat oder lesbisch ist oder was dir noch so alles einfaellt. Sie scheint sich langsam zu ermutigen dir etwas bestimmtes mitzuteilen.

"Es tut mir leid, Tall Guy. Ich muss mich erst ein mal versuchen zu entschuldigen, dann kann ich dir vielleicht erzaehlen, worum es geht. Ich mag dich wirklich sehr und ich wuerde so etwas unter normalen Umstaenden niemals tun." Oh je das hoert sich ja schon mal schlimm an, wenn Frauen doch bloss nicht immer so kompliziert waeren, dann gaebe es sicher eine Menge weniger Probleme. Aber du hoerst ihr aufmerksam zu, was bringt es schon, sie hat sich vorgenommen zu beichten also soll sie es tun: "Wie gesagt, es tut mir sehr leid, bitte ich hoffe bloss, dass du mir glauben wirst, es ist sehr sehr wichtig, dass du mir glaubst. Ich kann dir leider nicht alles erzaehlen. Zumindest nicht jetzt.Ich werde es versuchen, ich muss dich warnen, dich - aber vor allem jemanden den du kennst soweit ich informiert bin."

Sie holt tief Luft und schaut dann auf einmal an dir vorbei. Sie bekommt zunaechst einen starren Blick und sieht auf einmal erschrocken aus, so als sei ihr Freund gerade um die Ecke gebogen, dann wandelt sich ihr Blick in Entsetzen, sie steht auf, haelt sich dabei am Gelaender fest und wankt. Du drehst dich in die Richtung in die sie zu starren scheint, doch da ist nichts, nur ein unscheinbarer junger Mann, der gerade abwesend in seine leere Tasse schaut und nach seinem Portemonnaie kramt. Dann hoerst du ein dumpfes Geraeusch und du siehst gerade noch wie ihre Knie nachgeben und sie zusammenbricht, ihr Gesicht bleich und verkrampft, sie scheint kaum Luft zu bekommen. [...] Der Notarzt diagnostiziert unglaeubig einen schweren Herzinfarkt. Wie sie da so auf der Bahre liegt, wirkt sie unglaublich verloren. Bevor sie in den Krankenwagen geschoben wird, oeffnet sie noch einmal die Augen und sieht dich direkt an, ihre Lippen bewegen sich und du meinst sie formen die Worte "Schreiber mehr Schein" Dann schliessen die Helfer die Hecktueren und der Wagen faehrt mit Blaulicht davon.

..........

Die Nacht des 11. Februar

Du hast voellig vergessen nach dem Krankenhaus zu fragen, als der Wagen mit Doro davonrollt. Zunaechst stehst du noch voellig fassungslos vor dem Zéro auf der Kaiserstrasse ... Haben sie nicht irgendetwas gesagt? Irgendetwas wo sie sie hinbringen? Aber du hast nichts gehoert, dir faellt nichts ein und im Moment ist sie eh noch nicht dort, also beschliesst du von zu Hause aus zu versuchen herauszubekommen wo sie ist. [...]

Du hast Glueck, nachdem du zunaechst im Vincentiuskrankenhaus und in der Herzklinik angerufen hattest, sagt die Frau am Telefon des Staedtischen Klinikums: "Ja hier ist vor einer halben Stunde eine junge Frau namens Dorothea Schilling mit einem Herzinfarkt eingeliefert worden, sind Sie ein Angehoeriger?" Du kannst ihr begreiflich machen, dass du Doros Freund bist und sie gibt dir die Adresse in der Moltkestrasse.Die Moltkestrasse ist zum Glueck nicht weit entfernt und schon vierzig Minuten spaeter laeufst du hinter einer Krankenschwester her durch einen langen weissen Gang und der durchdringende Krankenhausgeruch steigt dir in die Nase.

"Bitte wenn Sie hier warten wuerden ..." Sie deutet auf ein paar Stuehle. "Ihre Freundin ist noch in der OP, wir halten sie auf dem Laufenden." Es ist inzwischen nach Mitternacht und du bist unglaublich muede, dir ist kalt. Wie durch einen Nebel hoerst du die Krankenschwester sagen: "Soll ich Ihnen vielleicht einen Kaffee bringen?" Du nickst fast automatisch. Was fuer ein Infarkt? OP? Das hoert sich alles nicht gut an [...]Spaeter sitzt du neben Doro am Bett, sie schlaeft. Ab und zu kommt eine Krankenschwester herein, spaeter dann ein Arzt, der sich als Professor Mehmel vorstellt. Die Familie sei benachrichtigt und ihre Mutter waere auf dem Weg. Er erklaert dir, dass Doro zunaechst einige Zeit in eine Rehaklinik muesse. Ob Dir etwaige Gruende oder Anzeichen bereits vorher aufgefallen waeren? Als Du im erklaerst, dass dem nicht so ist und fragst ob sie schon frueher Herzprobleme gehabt habe, meint der Arzt, dass die Mutter dieses verneint habe. [...]Du bist bei Doro am Bett eingeschlafen und wachst erst wieder auf als morgens die Krankenschwester reinkommt und ihre Mutter hereinbringt. Sie stellt sich vor: "Angelika Schilling, ich bin Doros Mutter." Du stellst dich auch vor, doch sie ist schon bei ihrer Tochter am Bett. Sie scheint irgendetwas zu murmeln, du kannst es kaum verstehen. [...]Gegen Mittag wacht Doro auf. Sie laechelt als sie ihre Mutter sieht. Dann schaut sie dich an, sie scheint sich zu freuen, dich zu sehen, doch ploetzlich wird das Piepsen der Herzrythmusmaschine, was dir vorher gar nicht aufgefallen ist, schneller. Die anwesende Krankenschwester ueberlegt nur kurz und pakt dich dann am Arm und schiebt dich auf den Gang. Dann verschwindet sie kommentarlos wieder im Zimmer, schon kurze Zeit spaeter kommt ein Arzt angelaufen und geht in das Zimmer, aber nicht ohne dir vorher noch einen langen Blick zuzuwerfen. Unschluessig stehst du auf dem Gang, was ist denn jetzt schon wieder passiert? [...]

Man erklaert dir, dass dein Anblick sie offenbar aufregt und dass du sie zunaechst nicht wirst sehen oder mir ihr reden duerfen. Sie braucht absolute Ruhe und wird einige Zeit in einer Rehaklinik verbringen muessen. [...] Am Nachmittag telefonierst du mit Angelika Schilling. Auch sie bittet dich, vorerst keinen Kontakt mit ihrer Tochter aufzunehmen, bis diese sich vollstaendig erholt habe. Das Schlimmste sei ueberstanden, aber sie moechte keinerlei Risiko eingehen. Doro wird die naechsten Monate in Bayern in einer Rehaklinik sein, dort in der Naehe wuerden Verwandte wohnen. Doro wuerde dich anrufen sobald sie koennte. (Roemerbad-Klinik (Bad-Goegging / Niederbayern)) [...]

Anfang April bekommst du einen Brief ohne Absender:

  Bad Goegging, den 8. April 2000

  Lieber Tall Guy,

  ich kann Dir leider nicht sehr viel schreiben, aber mir 
  geht es schon wieder viel besser. Ich hoffe, dass ich bald 
  nach Karlsruhe zurueckkommen kann. Meine Mutter macht sich 
  schreckliche Sorgen um mich. Ich moechte Dich auf jeden Fall 
  wieder sehen. Ich habe [Etwas kraeftig durchgestrichenes ungefaehr 
  drei Zeilen lang, leider kannst du diesen Teil nicht entziffern.] 
  Brief in die Haende bekommt. Ich werde in ungefaehr drei Wochen nach 
  Karlsruhe zurueckkommen. Eine Freundin von mir ist nach Ostern in 
  Karlsruhe. Lili Mencke. Sie wird in meiner Wohnung uebernachten, 
  vielleicht moechtest Du Dich mit Ihr treffen! Sie ist ab dem 26. 
  April da. Sie hat mir versprochen, die Wohnung ein wenig fuer mich 
  herzurichten bevor ich heimkomme.

  Bis hoffentlich bald
  Deine Dorothea

Tall Guys Brief an Doro uebergeben von Lili:

  Liebe Doro,
  
  erst einmal vielen Dank fuer Deinen Brief, es freut mich, dass es Dir schon 
  wieder besser geht. Ich hoffe Du erhaelst meine Antwort (und auch 
  vollstaendig). 
  
  Tja, und jetzt kommt der komplizierte Teil:
  
  Ich habe jetzt eine Vorstellung davon, wovor Du mich damals warnen 
  wolltest. Und welches Risiko Du eingegangen bist. Ich weiss nicht, wie ich 
  mich bei Dir bedanken soll - es gibt sicherlich nicht viele Menschen, die 
  sich fuer jemanden, den sie kaum kennen in solche Gefahr gebracht haetten. 
  Danke.
  
  Trotzdem (und jetzt kommt der schwere Teil) ich glaube nicht, dass wir uns 
  im Augenblick wiedersehen sollten. Ich mag Dich wirklich, und ich moechte 
  nicht, dass Du Dich fuer mich unnoetig in Gefahr bringst. Und mein Gefuehl 
  sagt mir, dass es fuer Dich gefaehrlich wird, wenn Du wieder Kontakt mit mir 
  aufnimmst.
  
  Ich habe keine Ahnung, wie diese Geschichte ausgehen wird, und ich hoffe 
  nur, dass ich das Richtige tue und wir es irgendwie ueberstehen, und dann 
  wuerde ich Dich auch gerne wieder treffen. Bis dahin moechte ich, dass Du 
  weisst, dass Du nicht allein bist: Falls Du je meine Hilfe brauchst, weisst 
  Du, wie Du mich erreichen kannst. Wir haben einmal laenger ueber einen 
  gewissen Film gesprochen, und der Name der Hauptfigur soll jetzt unser 
  Codewort sein. Ach ja: Ich habe Dir ein Paeckchen mit meinem 
  Gluecks-T-Shirt dazugelegt. Es hat mir in allen meinen Pruefungen geholfen. 
  Ich weiss, es hoert sich laecherlich an, aber inzwischen bin ich mir nicht 
  mehr so sicher, dass solche Dinge nicht wirklich funktioneren... und sonst 
  behalte es einfach als Erinnerungsstueck. 
  
  Liebe Gruesse und alles Gute,
  
  Tall Guy

Mittwoch der 26. April

Fast schon wider Erwarten ist Dir nichts Schreckliches zugestossen und du beschliesst so gegen Mittag einmal Doros Wohnung, wo du noch nie gewesen bist, einen Besuch abzustatten. Die Wohnung befindet sich im vierten Stock eines schoenen hellen Baus in der Suedweststadt, nicht weit vom alten Vincentiuskrankenhaus in der Klauprechtstrasse.

Die Tuer des Hauses steht offen und gerade kommt eine Frau mit mehreren Taschen beladen den Buergersteig entlang. Waehrend du noch unentschlossen vor der Tuer stehst, ist sie herangekommen und hat ihre Taschen abgestellt. Sie reicht dir die Hand: "Hallo, Lili Mencke. Du musst Tall Guy sein? Richtig?" Sie ist circa 35 Jahre alt. Ihre dunkelbraunen Haare traegt sie hochgesteckt. Kuehle blaue Augen blitzen hinter den Brillenglaesern hervor. Sie traegt eine enge Jeans, Turnschuhe und eine blauweiss gemusterte Bluse. Einen dunkelblauen Pulli hat sie sich um die Taille gebunden."Doro hat mir von dir erzaehlt. Lass uns doch erst mal hochgehen, dann koennen wir uns unterhalten, wenn du moechtest." Du hilfst ihr die Taschen hochzutragen. Sie schliesst auf und ihr bringt die Taschen rein. "Ich habe zwar noch mehr, aber die hole ich spaeter. Ich werde ein Weilchen hierbleiben auch wenn Doro zurueckkommt. Sie kann ja im Moment gewiss nicht alleine bleiben hier."

(Tall Guy) "Richtig." Ich nehme ihre Hand und probiere ein unverbindliches Laecheln. "Doro hat mir von Dir geschrieben. Kann ich Dir irgendwie helfen." Ich buecke mich, um ihr mit den Taschen zu helfen. Wenn sie mich in die Wohnung bittet, schaue ich mich interessiert um, und warte, was als naechstes passiert...

Die Wohnung ist gelinde gesagt interessant. Eine 2-Zimmer Wohnung mit Schlafzimmer und Wohnzimmer, sowie Bad und Kueche. (Grundriss gibt es naechstes Mal). Durch den Eingangsflur geht ihr direkt ins Wohnzimmer. Eines faellt dir sofort auf. Nicht nur dass du glaubtest, dass Doro eigentlich in Durlach wohnt: die ganze Wohnung wirkt irgendwie steril und unpersoenlich. Lili laesst die Taschen irgendwo fallen und bittet dich erst einmal sich hinzusetzen. Dann setzt sie sich dir gegenueber hin. Sie bindet den Pulli ab und greift hinter sich. Mit grossen Augen siehst du wie sie eine kleine Schusswaffe (sag mir mal was nettes .... ihr kennt euch doch besser aus?) langsam auf den Tisch legt. "Entschuldige, ich brauche das Ding einfach. Man sollte es nicht meinen, gell?" Als du immer noch reichlich skeptisch das Teil beaeugst, meint sie: "Die ist um mich zu verteidigen, wenn dich Leute umbringen wollen, dann wuerdest du auch so was bei dir haben." Dabei laechelt sie auf einmal nicht mehr.

Nachdem du sie noch eine Weile angeschwiegen hast, holt sie ein Paeckchen Marlboro aus ihrer Tasche und bietet dir eine an. Als du ablehnst, legt sie das Paeckchen unangeruehrt neben die Waffe. Dann holt sie tief Luft.

"Ich nehme an du willst eine Menge wissen. Ich werde dir so viel sagen wie ich kann. Vielleicht fange ich einmal damit an was ich hier mache." Sie schweigt einen Moment nachdenklich, sie scheint um den richtigen Anfang zu ringen. "Ich wuerde gerne anfangen mit es gibt die Boesen und die Guten und wir sind die Guten." Sie lacht bitter.

"So leicht ist es aber nicht. Allerdings glauben meine Auftraggeber und auch ich mehr auf der Guten Seite zu sein mit dem was wir tun. (Oh Gott hoert sich das an, verdammt) Also ....." sie seufzt, "ich arbeite fuer eine Organisation, die es sich selbst zur Aufgabe gemacht hat, okkulte Missetaeter davor zu schuetzen grosses Uebel ueber sich und die Welt zu bringen und dadurch die Welt im Gleichgewicht zu halten." Sie schaut dich fragend an, sich wohl wundernd ob du bereit bist, dir die Geschichte anzuhoeren oder ob du sie fuer voellig ausgeflippt haelst. Nach den Erlebnissen der letzten Zeit bist du mit Sicherheit nicht ganz so abgeneigt zu glauben, dass es solch wahnwitzige Leute tatsaechlich geben kann. Welt retten? Das war doch wovon sie redet oder? Dann spricht sie weiter:

"Ich bin sozusagen nur einer von vielen Agenten ueberall auf der Welt. Ich bin derzeit und eigentlich auch schon laenger jemandem auf der Spur, der die Machtgefuege des okkulten Untergrundes, wie wir es nennen, hier in der Gegend empfindlich gestoert hat. Sein Ziel ist mir noch nicht bekannt. Nicht einmal seinen wahren Namen konnte ich aufdecken. Lediglich der Name, den er in okkulten Kreisen gebraucht: Magnifice Corvus Niger, was lateinisch ist und so viel bedeutet wie Hoher Schwarzer Rabe. Wobei Magnifice wohl eine Art Titel sein Sie steht auf und beginnt im Raum auf und ab zu gehen, in Gedanken versunken. Dann wieder blickt sie nervoes zur Tuer und zu ihrer Waffe auf dem Tisch. Nach einigen Minuten setzt sie sich wieder hin.

"Er hat sich ein Werkzeug geschaffen eine Art Kult. Ich habe nach jahrelanger Arbeit diese Identitaet aufbauen koennen und durch dies und eine Menge Glueck konnte ich vor zwei Jahren tatsaechlich Mitglied werden. Seitdem habe ich versucht einige der neuen "Rekruten" fuer meine Zwecke anzuwerben. Bei Doro ist es mir gelungen. Als sie Mitglied wurde vor zwei Jahren und damit zur Probatio wurde ich zu ihrer Tutorin bestimmt. Das meiste was sie dort machen ist totaler Humbug, wie eben ueblich. Aber Corvus scheint einige wahre Adepten angezogen zu haben, die ihm helfen seine Ziele zu verfolgen."

"Dann lernte Doro vor einigen Monaten durch einen Zufall dich kennen. Ich war gluecklich, da du ihr geholfen hast, sich ein wenig aus diesem Kult zurueckzuziehen, auch wenn du es sicher nicht gemerkt hast. Und wegen Doro bist du doch hergekommen oder?" Als du nickst faehrt sie fort: "Und vor na ja uhm du erinnerst dich an den Abend im Zero?" Wieder kannst du bloss stumm nicken. Willst du wirklich mehr wissen?

(Tall Guy) Ich schaue einen Augenblick ins Leere, hole tief Luft und setze an zu sprechen. "Weisst Du, ich habe wirklich keine Ahnung..." Ich breche ab. "Das ist alles ziemlich viel fuer mich. Koennte ich ein Glas Wasser haben?"

Sie bringt dir ein Glas Wasser und setzt sich danach wieder dir gegenueber hin.

Ich drehe das Glas etwas in der Hand, und schaue Lili direkt an. "Ich habe keine Ahnung, ob ich Dir trauen kann, aber irgenwo muss ich wohl anfangen." Ich grinse unwillkuerlich. "Sorry, ich musste gerade daran denken, was ein Freund von mir gestern gesagt hat ... Freunde wo ihr es nie erwartet ... egal." Ich nehme noch einen Schluck aus dem Wasserglas, und versuche mich etwas zu beruhigen. "Bei mir dreht sich immer noch alles. Kulte, Agenten, Magie..." Ich schuettele den Kopf. "Fangen wir vorne an. Wie geht es Doro?"

"Doro geht es derzeit den Umstaenden entsprechend. Der Herzinfarkt war nicht wirklich gesundheitsbedingt. Und eigentlich haette sie keine Reha gebraucht. ... Ich glaube, dass es sich um eine Art magischen Angriff auf sie gehandelt hat, nach allem was sie mir nachher erzaehlen konnte. Womit sie wirklich Probleme hat, ist der Schock. Sie wusste leider nicht im geringsten worauf sie sich einliess als sie dem Kult beitrat. Als ich sie dann um ihre Mithilfe bat, war mir leider auch nicht klar, dass offensichtlich jemand uns genau beobachtete und dann zu allem Ueberfluss statt gegen mich gegen sie vorging."

(Tall Guy) Als Lili fertig ist, hoere ich damit auf, nervoes mit dem Wasserglas zu spielen. Ich stelle es auf den Tisch. "Ich mag Doro wirklich. Irgendwie fuehle ich mich dafuer verantwortlich, was ihr passiert ist. Und ich wuerde ihr gerne helfen - meine Hoffnung war, dass sie sicher ist wenn ich sie in Ruhe lasse."

Lili schaut dich eine Weile lang nachdenklich an. Dann auf einmal bekommt ihr Gesicht einen angespannten Ausdruck und sie scheint auf irgendein Geraeusch zu lauschen. Sie geht zum Balkonfenster und schaut hinaus. Sie oeffnet es - in dem Moment hoert man das Geraeusch eines wegfahrenden Autos. "Entschuldige bitte," meint Lili und dann setzt sie sich wieder hin, "man sollte ja meinen ich habe mich an meine Arbeit gewoehnt in all den Jahren. Aber ein leichter Verfolgungswahn kann nie schaden. Ich weiss nicht ob es hilft, wenn du dich von Doro fernhaelst. Ich weiss es einfach nicht. Ich weiss ja nicht einmal genau, warum sie das Opfer des Angriffes wurde nicht ich. Und du bist mit Sicherheit nicht verantwortlich fuer das, was passiert ist."

(Tall Guy) "Wahrscheinlich hatte ich die vage Hoffnung ich koennte der Ritter In Der Schimmernden Ruestung sein." Jetzt ist es an mir, bitter zu lachen. "Aber ich bin nur ein ganz normaler Student. Ein Freund von mir ist verschwunden, zwei andere stecken in einem finsteren Kult - du kennst A.V., oder? Und ehrlich gesagt, ich habe eine Scheissangst. Am liebsten wuerde ich jetzt heim gehen, mir die Decke ueber den Kopf ziehen und warten bis alles vorbei ist."

Ich schaue ihr jetzt direkt in die Augen. "Aber ich weiss auch, dass das nicht hilft. Ich weiss nicht, was es mit dem okkulten Gleichgewicht auf sich hat, oder wer die Guten und die Boesen bei diesem Spiel sind. Aber ich weiss, das ich meine Freunde jetzt nicht im Stich lassen kann, wenn sie fuer irgedwelche ... Dinge ... missbraucht werden. Ich mag das nicht, es ist ein mieses Spiel." Ich fange wieder an, mit dem Glas zu spielen. "Im Augenblick koennen wir jede Hilfe gebrauchen, die wir kriegen koennen."

"Wie ich bereits sagte, ich kann dir nicht alle Details anvertrauen. Aber nun endlich zu dem, was ich weiss, bevor uns jemand ein weiteres Mal unterbricht wie damals im Zero und das Wissen wieder nicht den Besitzer wechselt." Als du sie erwartungsvoll ansiehst, sieht sie sehr traurig aus. "Es ist beileibe nicht sehr viel. Ich konnte in den Jahren, die ich an diesem Fall bin leider erst sehr wenig herausbekommen, alles was ich weiss ist, dass dieser Mann - ich glaube es ist ein Mann - seit circa vier Jahren hier aktiv ist, seit drei Jahren bin ich jetzt hier, ein Jahr habe ich benoetigt um mich in dem Kult einzuschleichen und seit zwei Jahren bin ich in dem Kult und es hat mich fast die vollen zwei Jahre gekostet, das bisschen herauszufinden, was ich dir jetzt sagen kann. Im Oktober letzten Jahres gelang es mir kurzzeitig den Rechner eines der aelteren Mitglieder aehm anzuzapfen - unter Mithilfe eines guten Freundes. Aus all der Beute, die ich dort machte, fand sich letztenendes nur sehr wenig brauchbares Material." Sie steht wieder auf und holt sich aus der Kueche eine Flasche und ein Glas. Auf dem Etikett stett irgendetwas in kyrillischen Buchstaben und in der Flasche ist eine klare Fluessigkeit, von der sie sich verdammt viel eingiesst. Sie bietet dir davon an.

"Unter anderem fand sich dort eine lange lange Liste mit Namen. Maenner und Frauen wild durcheinander, ich erinnere nicht einmal ob sie alphabetisch sortiert war. Ich kannte keinen der Namen mit Ausnahme einiger weniger: diese waren die juengsten Rekruten des Kultes."

Sie trinkt einen grossen Schluck, verdreht kurz die Augen und wischt sich mit der Hand ueber den Mund. Dann schuettelt sie den Kopf und faehrt fort:

"Ich habe bis heute nur wenig Ahnung wer warum auf dieser Liste steht. Wir beobachteten einige der Leute, aber es waren zu viele um eine sinnvolle Untersuchung anzufangen. Mehrere tausend Namen standen darauf. Dann traf Doro dich und fand durch einen unglaublichen Zufall heraus, dass du mehrere Leute kennst, die auf dieser Liste stehen. Ich kann dir leider nur ein paar der Namen sagen, da uns die Originalliste wieder abhanden gekommen ist." Sie kramt in ihrem Portmonnaie nach einem Zettel und reicht ihn dir, darauf stehen folgende Namen:

      LuxusLex   (4/7), MourningDragon  , Yashima  , 
      Miss Chocolatecake  (5/9), Natascha Kubik, Mr Raver   (2/15), 
      David Metzler, Jutta Mahnke, Florian Widmann, Markus Klein, 
      Mattias Ulbrich, [C.  , Alexander A.V.(-), 
      Schelmines Scharf 4/23, Dr.A.Iusch ?] 
      (http://www.uni-karlsruhe.de/~unnh/moi-friends.shtml)
    

"Du selbst stehst nicht auf der Liste, aber es handelt sich hier doch um einen der bisher groessten Zusammenhaenge, die wir gefunden haben. Wir fanden zufaellig alle diese Namen zusammen auf einer Website, und dich eben auch und daher wollte Doro mit dir darueber reden. Dann jedoch ging es recht schnell. Und sie kam leider nicht dazu dich zu warnen."

Wieder nimmt Lili einen grossen Schluck aus dem Glas, dieses Mal stellt sie das Glas nicht zurueck auf den Tisch.

"Die Zahlen hinter einigen der Namen, haben wir aus einem anderen wesentlich kleineren Dokument. Die vier in den Klammern konnte ich erst jetzt hinzufuegen, als wir herausfanden das LuxusLex und MourningDragon sich kennen."

Sie zuckt mit den Schultern. Irgendwie ratlos sitzt sie da, vielleicht hat sie gehofft, dass du irgendetwas ueber diese Leute weisst, was sie nicht weiss. "Tja, das ist eigentlich alles. Das war das worueber Doro mit dir reden wollte. Es ist ja auch nicht so leicht an die Leute heranzukommen und wenn man ihnen dann noch so etwas erzaehlt. Dadurch dass Doro dich schon laenger kannte, hatten wir gehofft, du wuerdest ihr glauben."

(Tall Guy) Ich nicke langsam, und deute dann auf die Waffe, die immmer noch auf dem Tisch liegt. "Hast Du das Ding schon mal benutzt? Gegen Menschen, meine ich?"

Sie schweigt. ... Dann nickt sie. "Ja ich habe das Teil schon mal benutzt, ja gegen Menschen. Meist zur Verteidigung, meine Arbeit ist nicht gerade ungefaehrlich, wie du bemerkt haben duerftest." ... "Aber meistens hilft sie mir nicht wirklich, da die Gefahren subtiler sind oder magischer Natur." Wieder das bittere Lachen: "Keine Angst auch Adepten sterben, wenn sie einen Schuss ins Herz oder den Kopf bekommen. Als ob die Welt nicht ohne dies schon schlimm genug waere ...."

Aus einer der Taschen, die sie so achtlos hingeworfen hat, hoert man auf einmal leise das Piepen eines Handys. Lili springt auf und faengt hektisch an in der Tasche zu kramen. Nach einem Moment haelt sie das Handy in der Hand. "Eine Nachricht von einem Freund. Ich muss schnell los. Pass auf Tall Guy, ich gebe dir eine Mailadresse und meine Handynummer okay? Ich melde mich in ein paar Tagen bei dir aber ich muss dringend weg. Ich hoffe ich konnte dir helfen, seit vorsichtig. Die Telefonnummer ist 0179-7755351 und per Mail erreichst du mich unter katchoo at delusions.de und behalt die fuer dich." Du begleitest sie dann nach unten und siehst zu wie sie in einen schwarzen Golf steigt und wegfaehrt.Als du dich dann umdrehst und nach Hause gehen willst, wirst du beinahe von einem Joeys Ausfahrer umgefahren, der laut flucht, als er dir ausweicht.

LuxusLex and the weird things

[top]

Author:Yashima

Short description: LuxusLex' prelude during which some weird things happened like waking up naked in the middle of the park on sunday noon.

Text

Spaeter findest du heraus, dass es Sonntag der 9. April ist. Als du aufwachst steht die Sonne schon hoch am Himmel, es herrscht strahlender Sonnenschein, kein Woelkchen weit und breit am Himmel und doch friert dich, was daran liegen koennte, dass du voellig nackt bist und auf der grossen Wiese vom Schlosspark liegst. Der Abend mit dieser Chris, was war passiert, du erinnerst dich nur noch verschwommen an einzelne Momente mit ihr. Der viele Wein ist dir nicht gut bekommen ...

Du hoerst ein Kind schreien: "Mama guck mal der da!" Es hat eine laute nervenzerfetzend hohe Stimme. Hoer doch auf du kleines Biest! Du setzt dich auf, und legst dich wieder hin, dein Kopf droehnt und das Pochen der Kopfschmerzen ist unertraeglich, das gleissende Sonnenlicht brennt sich in deine Augen. Noch einmal versuchst du dich aufzusetzen, dabei stuetzt du dich mit beiden Haenden auf dem Boden ab. Du zitterst am ganzen Koerper, dir ist kalt und du hast dich mit Sicherheit ziemlich erkaeltet hier draussen. Hinter deinen geschlossenen Augenlidern siehst du immer noch gelbe Flecken von der Sonne.

Endlich sitzt du aufrecht. Mit beiden Haenden schirmst du vorsichtig deine Augen ab und oeffnest sie, vor dir siehst du den See im Schlosspark, dahinter die Baeume, zu deiner grossen Erleichterung liegen neben dir deine Klamotten, ordentlich aufgefaltet, daneben stehen deine Schuhe. Das Kind welches wohl geschrien hat, wird gerade eiligst von seiner Mutter weggezerrt, doch immer wieder dreht es sich um und starrt dich an. Es sind zum Glueck nicht viele Leute unterwegs es scheint noch frueh zu sein.

Fortsetzung des Preludes

    So 23. April
    1. Flashback, ein paar Leute, eine Frau ...
    Di 25. April
    Zeitung mit Bild von Chris, sie ist tot. Er erkennt sie wieder.
    Do 27. April
    Zeitungsartikel mit einem Phantombild von demjenigen der als 
    letztes mit ihr gesehen wurde. LuxusLex!
    Sa 29. April
    2. Flashback auf Marcus Party, die Kiste taucht auf ...
    So 30. April
    3. Flashback .... kann sich an den Raum erinnern
  

4. April Ostermontag Nacht auf dem Heimweg von der NamenloseFirma Wohnung:

Wieder ist dir schwindelig, dir wird schwarz vor Augen aber schon nach einer Sekunde kannst Du wieder sehen. Du befindest Dich in einem dunklen runden Zimmer. Die Waende sind mit schweren dunklen samtigen Stoffen verhaengt. Es gibt keine Fenster, nur eine Tuer. In der Mitte des Raumes brennt in einer metallenen Schale ein Feuer. Es riecht sehr intensiv nach Weihrauch. Die Luft im Zimmer ist schwer und benebelt Deine Sinne. Auf einmal stehst Du wieder auf der Strasse und atmest die frische kuehle Nachtluft ein, die dich umgibt.

Der Rest Deines Heimweges verlaeuft ohne weitere Zwischenfaelle.

In dieser Nacht hast Du einen Traum:

Du befindest Dich wieder in dem runden Raum. Dir steigt sofort der Weihrauchgeruch in die Nase. Doch ein weiterer Geruch liegt in der Luft. Ein Parfuem. Ein Duft, den du kennst. Dir gegenueber steht auf einmal eine verhuellte Gestalt jenseits des Feuers. Sie scheint Dir den Ruecken zuzuwenden. Du weisst wer es ist, so viel weisst du. Doch du erinnerst dich nicht daran, aber du weisst es du weisst es und es ist wichtig dich zu erinnern. Verzweifelt versuchst du dich zu erinnern da war etwas an das du dich erinnern musstest, doch du rennst immer weiter und hast keine Zeit nachzudenken, denn die Verfolger kommen immer naeher, sie wollen es wiederhaben, aber du willst es ihnen nicht wiedergeben, du rennst so schnell du kannst und siehst den Abgrund vor dir zu spaet. In diesem Moment wachst du schweissgebadet auf. Hast du geschrien oder hallt es bloss in deinen Ohren nach aus dem Traum?

Dein Wecker zeigt 5 Uhr an. Du holst dir ein Glas Wasser und legst Dich wieder hin. Wieder traeumst Du:

Du bist in dem Raum. Es riecht nach Weihrauch und ein leichtes Panikgefuehl macht sich in deinem Magen bemerkbar. Ein Luftzug verwirbelt den Weihrauch, du spuerst es nur ganz vorsichtig. Hinter dir, die Tuer, sie ist aufgegangen! Du wagst nicht dich umzudrehen.

Als Du dieses Mal aufwachst ist es 10 Uhr. Du beschliesst aufzustehen. Es ist Dienstag und du existierst noch und eigentlich scheint sich nichts veraendert zu haben. Allerdings beschleicht dich immer noch das ungute Gefuehl dich an etwas erinnern zu muessen.

Eine Stimme hallt kreischend in Deinem Kopf wieder und wieder und wieder und du machst einen Satz aus: "Madame, der Bote ist da." Dann wird dir schwarz vor Augen nur fuer einen Moment. Und so ploetzlich wie er kam ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Wenn Du Dich bloss erinnern koenntest!

Du beschliesst erst einmal zu fruehstuecken bevor du irgendwelche riskanten Sachen unternimmst, wie aus dem Haus gehen oder telefonieren. C. und Tall Guy scheinen nicht zu Hause zu sein, wahrscheinlich sind sie noch in Luxembourg. Du gehst in die Kueche und stellst fest das dort gaehnende Leere ueberall herrscht ausser in der Spuele, wo sich das dreckige Geschirr stapelt.

Na ja einkaufen wird dich wohl kaum umbringen und eigentlich koenntest du wen anrufen um in der Stadt fruehstuecken zu gehen, das Wetter ist wohl immer noch ganz gut. Du gehst gerade zum Telefon, als Dir wieder schwarz vor Augen wird.

Als Du wieder etwas erkennen kannst, befindest du dich in dem runden Raum. Vor Dir lodert das Feuer. Weihrauch liegt in der Luft. Du versuchst dich zu erinnern. Erinnere Dich! Vor dir die Gestalt. Eine Frau. Der Luftzug und eine tiefe Stimme: "Madame, der Bote ist da." Klingt die Stimme bedrohlich? Wer ist die Frau?

Dann stehst du, den Hoerer in der Hand, in der Wohnung und aenderst deine Meinung, was das Fruehstueck angeht. Alleine fruehstuecken ist vielleicht erst mal besser. Ein bisschen Ruhe waere nicht schlecht. Du machst dich auf den Weg ins Gitanes. Unterwegs kommst Du irgendwo an einem Zeitungsstand vorbei, wieso auch immer du ausgerechnet diesen Weg gewaehlt hat moechtest Du nicht wissen, denn von der Titelseite der BNN lacht dich ein Gesicht an, das du kennst: eine junge huebsche Frau, deren Gesicht von dunklen Locken umrahmt wird und deren Gruebchen bezeugen, dass sie haeufig so froehlich lacht wie auf diesem Photo. Chris!

Dann liest du die Schlagzeile neben dem Photo, wieder wird dir schwarz vor Augen - vor Schreck. Du kaufst dir eine BNN und liest erst einmal den Artikel:

Brutaler Mordfall Die 30-jaehrige Witwe von Simon Feinblatt brutal ermordet

Nachdem die junge Frau vor einigen Tagen von Freunden als vermisst gemeldet worden war, ist gestern Nacht ihre Leiche im Rhein entdeckt worden. Die Polizei machte zunaechst keine weiteren Angaben. Simon Feinblatt war Staatsanwalt in Karlsruhe und verstarb im letzten Jahr im Alter von nur 39 Jahren an einem Herzinfarkt. Zu jenem Zeitpunkt fuehrte er wegen Wirtschaftskriminalitaet und Insidergeschaeften einen Prozess gegen eine hier ansaessige Consultingfirma. Der Prozess musste nach seinem Tod aus Mangel an Beweisen eingestellt werden. [...] Jeder, der Chris Feinblatt in den letzten zwei Wochen gesehen hat, ist aufgerufen, sich bei der Polizei als Zeuge zu melden.

Zum Glueck hast du dich bereits vorher hingesetzt. Dir wird schwindelig. In dem Artikel steht, dass sie an jenem Sonntag verschwunden ist. Auf einmal dreht sich alles um dich herum, es dreht sich schnell. Immer schneller und schneller. Dann wieder langsam und du siehst hell lodernde Flammen vor deinen Augen. Wie Blitze siehst du immer und immer wieder die Flammen, du schwebst darueber und siehst neben dem Feuer die Gestalt einer Frau in einem dunkelroten Umhang. Eine Stimme droehnt in deinem Kopf, Worte die du kennst: "Madame, der Bote ist da." Du wirst wuetend, rasend, du willst sie festhalten. Sie darf den Boten nicht treffen, doch sie bewegt sich. Sie dreht sich zu dir hin. Ihr Gesicht ist im Dunkel der Kapuze verborgen doch du weisst ja wie es aussieht. Das Feuer lodert immer heller und deine Wut lodert hoeher. Du sitzt am Strassenrand und kalter Schweiss steht auf Deiner Stirn. Nach einer Weile stehst du langsam auf und die Welt bewegt sich um dich herum in Zeitlupe, alles ist viel groesser als sonst, Geraeusche sind lauter, Duefte intensiver, du spuerst die leichte Brise wie einen eiskalten schneidenden Wind auf deiner schweissnassen Haut .....

Campaign Description: History

[top]

Author:Yashima

Short description: Yet another description of the campaign. This time it is about the background story and the ghosts.

Text

Ich habe einen Kult 'erfunden' bzw. aus einem Mage Supplement (Infernalism) geklaut: 'Guardians of Ganzir' wobei Ganzir das Tor zur Unterwelt ist. Die hatten irgendwas mit Geistern und dem alten Babylon zu schaffen.

Ich habe jetzt erfunden, dass es vor ewigen Zeiten eine Prophezeiung gab also genauer zur zeit Salomos und zwar war diese ueber den Weltuntergang. Armageddon. Und wegen dieser Prophezeiung bannten Salomo und 8 andere maechtige Magier sich selber in einem gigantischen Ritual in 9 Gefaesse also 9 statt 99 Gefaesse Salomos, um den Weltuntergang zu verhindern. Diese Gefaesse wurden in Har Meggido (=Armageddon, Idee von der UA Liste) versteckt und die 'Guardiani' als W?chter der Prophezeiung etc. eingesetzt.

Nun wurde der Kult korrumpiert durch irgendwelche 'evil guys' und in der Neuzeit hat ein Triumvirat m?chtiger Adepten die Kontrolle ?ber den Kult. Bei Grabungen in Har Meggido, wie sie in den 70er Jahren tatsaechlich stattfanden, wurden die Gefaesse entdeckt und der erste der Geister freigelassen.

Die uebrigen 7 Gefaesse (eines war bis vor kurzem noch in HM) wurden bei Sotheby's versteigert. ... Das Ziel der 'evil guys', die den Kult kontrollieren war es die Geister zu kontrollieren und damit den Comte de St. Germain zu killen = Voila Weltuntergang =) und meine Spieler sind der Sache gerade auf der Spur.

Der Witz ist, wenn die Gefaesse geoeffnet werden, kommt der Geist/Daemon (ca. die Haelfte der Magier ist ueber die Jahrtausende wahnsinnig geworden) heraus und geht auf den geistig schwaechsten Menschen ueber im Umkreis von wasauchimmer. Babies und ohnmaechtige Leute qualifizieren besonders gut. Diese Geister sind zwar sehr maechtig manifestieren aber nicht sofort.

.... derzeit hat sich einer meiner Spieler in ein M?dchen verliebt, dass von einem der Geister besessen ist und ein guter Freund der Spieler ist - so ein Zufall - von einem anderen der Geister besessen. Und: die Spieler haben soeben das 9. Gefaess aus einem geheimen Tempel in Har Meggido geholt und was fuer eine Ueberraschung natuerlich ist in dem Gefaess Salomo hoechstpersoenlich. Und sie haben natuerlich keine Ahnung was sie tun sollen, vor allem da sie ja all das uebrige kaum wissen und nur manches erahnen.

Campaign Writeup

[top]

Author:Yashima

Short description: A short text trying to describe parts of the campaign

Text

The players:

They are all computer science students at the University of Karlsruhe. They know each other from university and from playing roleplaying games.

Act One

It all started back in November 1999. They found themselves in the middle of nowhere convened by some weird trick fate played on them. MourningDragon had had a terrible accident not far from his home, by whatever chance Indiana, LuxusLex, Tall Guy and Miss Chocolatecake, girl-friend of a friend of theirs, came by the same crossing. There was a lone cop at the scene of the accident, who asked them if they could help get the drivers out of the four cars that had crashed into each other. They started pulling the drivers out of the cars and it only took them a couple of minutes to find that the first one was indeed MourningDragon - unconscious, bleeding and badly hurt. His car was a wreck. When they had recovered the other three drivers from the wrecks, everything happened awfully fast: the cars exploded with a deafening noise and the last they heard was the cop say: "It's that damn' MourningDragon again!"

insert Bill Toge scenes: Supermarket, Epideromancer, Jesus & Escolumbians

When they were back for the third time the cars exploded again and they found themselves at a roleplaying con in Buehl. When they went inside the house, they saw how MourningDragon was gamemastering a fantasy game for a couple of friends (Yashima, Loonix, Math Girl, Mr Mies). They tried to explain the situation to him, but he did not believe them and so they let the air out of the tires of his car, hoping he would not drive home that night. One of them offered to accompany him home, on the a train. Once they had brought him to the train station however reality flipped them back to the crossing where there remained one car, in which sat the criminal version of MourningDragon accompanied by a twin of Indiana. They waved their good-byes and drove off into the night with an evil grin in their faces.

Interludes

Early february MourningDragon starts to have some really weird dreams

On his birthday party Indiana was all alone, everyone seemed to have forgotten him except the Pizza Delivery Service. It was a stormy night and Indiana sat there without his guests.

Tall Guy met Doro in February at some party. They had a couple of dates after that and several weeks after they first met they went on a special date. Doro had found out something and tried to tell him. It seemed very important and very weird at the same time. But before she could tell him much she had a severe heart-attack and was brought into the hospital. She barely survived and had to get into rehabilitation for months.

LuxusLex one beautiful sunday in april woke up in the park in the middle of town - naked. He did not remember how and why he ever got there. The last he knew was that he was at some gothic club and talking to some girl or woman and that he had an awful hangover.

Session One

My first session was the Bill-In-4-Persons adventure from the book, it was four persons because Bill was actually MourningDragon and I just added the normal MourningDragon as fourth person. They did that reasonably well but one of MourningDragons doubles survived (I think it was the criminal), and Tall Guy and Indiana got themselves an evil twin each.

During that session I already noticed something which would become a problem again later on: it is very hard to involve _normal_ people with no motivation to be especially heroic - or evil for that matter - into rpg-plots.

Since the actual evil-twin-thing is never explained, and I never thought of a good explanation either, I never involved the twins a lot they just seemed to appear when it was convenient for me to have one of the player characters do something weird ...

Players Preludes

    After the first session there was some downtime during which I gave
    each player a little prelude. 
    - Tall Guy met a girl (Doro) who nearly died of a heart attack on their
    first date. Through her accident he met Lilly Morgan who warned him of some
    unknown plot he and is friends seemed to be involved in and handed
    him a list of names - and he knew all of the names: all friends of his.
    Even LuxusLex, MourningDragon and Indiana were on it.
    - MourningDragon had some weird dreams, some of which came true later on.
    aside from that: I forgot to use this in the campaign lately.
    But actually the hook is still there waiting to be used =)
    - Indiana had a weird birthday party where no guests turned up but
    someone stole one of his presents, which he got back from the police.
    The present contained a key to some safe at a bank and when he
    went to the bank with the key there was an account on his name with
    $25K on it and a strange vase in the safe. MourningDragon later broke that
    vase accidentally =)
    - LuxusLex just woke up naked in the park one sunday morning with a few 
    memories missing and a giant headache. 
    Those came back the following days and eventually it
    turned out he had met some woman who had been murdered appearantly some
    time after their meeting. The woman was the wife of the murdered
    attorney who had been investigating tax fraud of two companies in
    Karlsruhe.
  

Session Two

After the preludes there was some more downtime where the players tried to find out about the weird things that had happened to them. Then they went to a fantasy LARP (ingame) since they are all roleplayers. This was the next session.

During the Larp one of their friends (GM Scharf) vanished while participating in a strange ritual taking place at some old castle. The other friend (A.V.) of theirs who had taken part in that ritual could tell them as little as they themselves had seen. So they had a hell of a lot of explaining to do with the parents of the guy who vanished. Actually the guy who vanished turned out to be on the list they had gotten from Lilly Morgan and he reappeared about two or three days later with a giant headache and missing all memories since the ritual. The other thing they found out was that the other friend of theirs A.V. actually belonged to some weird cult and had learned to use some freaky magic: epideromancy.

And they found a couple of half burned papers in that castle with fragments of a weird prophecy (which was not very well-thoughtout by me and now I have a hard time putting meaning to those lines ... it was supposed to be some kind of key to the destruction of St.Germain later referred to as Armageddon ...)

Back home in Karlsruhe Tall Guy met with Lilly again and found out that Doro belonged to the same cult and had tried to warn him.

Session Three

They tried investigating that cult and forced A.V. to promise to leave them. So the players learned a few names and actually got a list of cult members from a private computer of on of them when Tall Guy followed the evil twin of MourningDragon into the house of that cultist.

Then they met a guy who called himself Indran who seemed to know about this cult also. He was actually the real twin of one of the major figures of the cabal the players investigated and a powerful avatar of the Pilgrim whose goal it actually is to find his brother and punish him for the evil deeds he has done.

This Indran seemed to know that the girl-friend of one of the players friends was the next target for abduction. He said the cult was after those people because they were looking for something or someone. He did not know any more. So he convinced the players that it would be good to protect Miss Chocolatecake from the cultists.

Handout: Diary of Anoush Mehani

[top]

Author:Yashima/Anoush =)

Short description: This was a handout I worked very hard on to give the players some insights into the things that were going on. It is the diary of an important NPC and member of the 'Guardiani' Anoush ... they were supposed to get it somehow and see how he is only human like they are ...

Text

18. Juli 1977
Es ist schoen einmal wieder weiter im Sueden zu sein. Die Ausgrabungen machen mir Spass, auch wenn ich kaum verantwortungsvolle Aufgaben uebernehmen darf, schliesslich bin ich bloss als Aushilfskraft hier. Mit Tara kann ich gut zusammenarbeiten, sie ist Archaeologiestudentin. Sie sagte mir worauf ich achten solle und zeigte mir ein Buch wo einige der Zeichen abgebildet waren. Erst nach 2 Wochen gab sie sich gestern als Waechterin zu erkennen - nicht dass sie mir nicht als Kontaktperson genannt worden war. Ich denke es ist besser bei solchen Dingen, wenn man sich etwas Zeit laesst. Sie ist viel vorsichtiger als all die anderen Leute, die ich bisher getroffen habe. Manche scheinen die Angelegenheiten der Guardiani mehr als eine lustige Nebenbeschaeftigung denn als eine ernsthafte Sache zu sehen allen voran dieser Inder.

3. August 1977
Ich habe im Sektor 4 einen geheimen unterirdischen Gang entdeckt. Tara bat mich niemandem davon zu erzaehlen und heute morgen, als es gerade hell war und noch alle schliefen sind wir hineingegangen. Der Gang verlief in schnurgerader Richtung nach Osten und nach ca. 100 Metern gelangten wir in eine ca. 3 mal 3 Meter grosse Kammer, die gerade hoch genug war, dass wir stehen konnten. Die Waende waren voll mit den Zeichen und in der Mitte der Kammer stand auf einem der Sockel ein weiteres versiegeltes Gefaess. Als ich es vom Sockel nehmen wollte, fuhr Tara mich an wie eine Furie, ich solle meine dreckigen Finger davon lassen und ihr mit der Lampe leuchten, so dass sie die Zeichen von den Waenden kopieren koenne. Ich hatte das Gefuehl, dass es Stunden dauerte und gerade als die Lampe zu verloeschen drohte war sie endlich fertig. Wir verliessen die Kammer und als wir hinauskamen, stellte ich fest, dass es kaum eine halbe Stunde gedauert haben konnte, denn noch war weit und breit niemand zu sehen und die Sonne war gerade erst aufgegangen. Tara setzte sich vor das Gestruepp, das vor dem Eingang wuchst und diesen verdeckte und murmelte irgendwelche Sachen vor sich hin. Ich versuchte keinen Mucks zu machen und mich nicht zu bewegen, denn ich erinnerte mich an die letzte solche Begebenheit vor einer Woche als ich sie in Herrn von Melitz' Zelt gesehen und angesprochen hatte und sie mich im Anschluss derart angefaucht hatte, dass ich dachte, sie wuerde im naechsten Augenblick auf mich losgehen mit einer der Schaufeln.[auf der gegenueberliegenden Seite zu diesem Eintrag ist eine Zeichnung zu sehen, die eine Karte von 'Sektor 4' darstellt. Mit Hilfe dieser Karte liesse sich der Geheimgang sicherlich finden, er ist naemlich eingezeichnet, allerdings ist dieser Teil der Zeichnung offensichtlich neueren Datums als der Rest der Zeichnung!]

1. Oktober 1977
Heute Mittag hat von Melitz eine der Urnen, welche wir in den letzten beiden Wochen ueberall hier gefunden haben, geoeffnet, obwohl Tara versuchte ihn davon abzuhalten. Auf der Urne waren die geheimen Zeichen. Leider konnte ich sie mir nicht merken bevor Melitz das Gefaess oeffnete und die Zeichen verschwanden als ob sie nie dagewesen waeren. Tara hat allerdings wohl eine Abschrift gemacht. Irgendetwas seltsames passierte: es wurde auf einmal kalt im ganzen Lager und der Himmel bewoelkte sich urploetzlich und ich meinte ein wildes Lachen wie von einer Wahnsinnigen in meinem Kopf droehnen zu hoeren. Doch so schnell wie es kam war es vorbei und als der junge Quendt mit seiner hochschwangeren Frau hereinkam um sich von von Melitz zu verabschieden, war der Bann auf einmal gebrochen.[auf derselben Seite befinden sich einige seltsame Runen oder Zeichen, welche eine Kopie der Abschrift von Tara sind, recht hastig hingekritzelt und wohl auch neueren Datums.]

14. Juni 1978
Wieder in Deutschland, Kyians kleiner Laden laeuft inzwischen richtig gut. Sie wollen, dass Asghar studiert, wird er sicher auch, seine Leistungen in der Schule sind sehr gut. In zwei Wochen ist bei Sothebys die Versteigerung der Fundstuecke von Har Meggido. Tara wird dort sein, aber sie hat wohl kaum die finanziellen Mittel um sich dort ein Andenken zu ersteigern. Ich gehe davon aus, dass dort ausser den Privatsammlern auch viele Museen mitbieten.

3. Juli 1978
Tara ist aus England zurueckgekehrt. Sie wurde bitter enttaeuscht. Offensichtlich hatte sie etwas bestimmtes im Auge bei der Versteigerung, aber konnte es sich nicht leisten. Noch schlimmer war wohl, dass sie nicht herauskriegen konnte, wer die Teile ersteigert hat, die sie haben wollte, da es sich samt und sonders um anonyme Bieter handelte. Sie erzaehlte irgendwas von in Privatsammlungen verstauben oder versauern...[neben diesem Eintrag befindet sich eine grobe, aber durchaus talentierte Zeichnung eines Frauenkopfes mit hochgesteckten dunklen Haaren und mandelfoermigen ebenso dunklen Augen.]

28.Oktober 1980
In drei Tagen ist es soweit. Endlich. Seit einem Jahr warte ich nun fast schon. Ich werde endlich ein Adeptus sein. Ich werde in den wahren Geheimbund aufgenommen. Wie einst mein Vater. Er wuerde stolz auf mich sein, wenn er wuesste, wie ich die Familientradition fortfuehre. Kyian war zwar der Aeltere, doch er hat die Familie und so muss es wie eh und je die Aufgabe des juengeren Sohnes sein zu den Waechtern zu gehoeren. Ich werde meine Pflichten erfuellen. Die Unsichtbare hat mich endlich zu sich befohlen um mir das notwendige Wissen zu uebergeben. Ich werde sie nicht enttaeuschen.

1. November 1980
Ich habe meinen Namen erhalten: Neti. [daneben ist eine seltsame Rune sorgfaeltig mit Tusche gezeichnet worden]

12. Dezember 1980
Ich wurde gestern in den Rang des Tempelwaechters erhoben und werde noch diese Woche meine neue Bleibe beim Tempel beziehen. Cronos und Inanna waren bei der Zeremonie nicht anwesend. Die Priesterin sagte, sie wuerden in den naechsten Tagen von einer Reise zurueckkehren auf der sie wichtige Artefakte bergen wollten.

5. Februar 1981
Adepta Ningizzida berichtete mir bei der Reinigung des Tempels, dass die Unsichtbare und der schwarze Mann eine Prophezeiung gefunden habe, welche sich an die Waechter richtet.

11. April 1981
Ich habe die letzte Woche sehr genossen. Ich werde das vermissen. Sehr sogar, ich hatte vorher nicht realisiert wieviel mir ihre Gesellschaft bedeutet. Auch wenn es fuer sie nie mehr sein wird als 'gemeinsame Arbeit'. Ich habe sogar von ihr getraeumt letzte Nacht. Aber es war kein schoener Traum. Sie brachte sich vor meinen Augen um, es war sie und auch wieder nicht. Es waren vor allem zwei von ihr, sie standen in einem Pentagramm. Ich liebte sie beide, dass wusste ich. Und ich hasste sie und sie brachte sich um, mit einem langen Messer und die Leiche verschwand und ich stand da und konnte nichts tun. Ich konnte ihr nicht helfen. Und dann kehrte die Tote zurueck und kannte mich nicht mehr. Ich hasse solche Traeume.

28. April 1981
Tara hat mir einen Teil der Prophezeiung gezeigt an deren Deutung sie gerade arbeitet. Ich habe mir die Verse gemerkt und versuche sie hier aufzuschreiben, obwohl ich denke, dass sie genau das nicht wollte. Vor allem nachdem sie so viel von Geheimhaltung und ja niemandem was erzaehlen geredet hatte.

	Viele Facetten spieglen die Zeit
	Ich werde euch zeigen wo der Spiegel zerbrach
	Findet den der starb und wieder lebt
	Er ist wiedergeboren in eurer Zeit nicht weit von hier
	Ra Hor Ku fuehrte ihn ins Leben zurueck
	Er wird Ra Hor Ku fuehren ins Nichts
	Und das Nichts wird verschwinden um Alles zu retten
	Bevor der Zyklus sich schliesst.
  
Vielleicht finde ich einmal Gelegenheit und Zeit mir darueber mehr Gedanken zu machen als jetzt. Im Moment bin ich mehr mit meiner Arbeit beschaeftigt. Ra Hor Ku, das habe ich vorher schon mal gehoert, es ist seltsam es in dieser Prophezeiung wiederzufinden. Leider erinnere ich mich nicht genau worum es in dem Text ging. Mittendrin als ich mich mit Tara unterhielt musste ausgerechnet Magister Anun Naki hereinplatzen, Tara versteckte die Unterlagen schnell, ein sehr interessantes Detail. Offensichtlich mag sie ihn nicht oder versteckt etwas vor ihm.

1. November 1981
Mein Neffe Asghar ist 18 geworden. Es war wohl ein schoenes Fest wie Darya am Telefon erzaehlt hat, aber wegen der Rituale konnte ich nicht hingehen. Inanna sagte es sei ueberaus wichtig dass wir alle daran teilnehmen. Ich bin zwar mittlererweile davon ueberzeugt, dass manche ihrer Rituale tatsaechlich etwas tun, aber ich habe das Gefuehl, dass ich oft nicht den genauen Zweck erfahre. Ich gehoere eben doch nur zum unwissenden Fussvolk. Ich muss achtgeben, dass ich bei diesen Leuten nicht unter die Raeder gerate. Ausser Tara kann ich wahrscheinlich keinem von denen vertrauen. Ich wuensche mir manchmal ich waere niemals hierhergekommen.

7. Mai 1982
Magister Ninurta hat mich zu Tode erschreckt bei seinem unangekuendigten Besuch im Tempel. Doch was er mir danach eroeffnete laesst meine Knie noch immer weich werden, wenn ich nur daran denke, doch die Moeglichkeiten waeren gross, wenn es uns in der Tat gelaenge die Gefaesse doch noch zu bergen und uns ihren Inhalt zu Nutzen zu machen. Doch wie er sagte ist sich die Unsichtbare noch nicht ganz sicher um was es sich bei dem Inhalt handelt. Die Dokumente jedoch die nun ausgerechnet in meiner Heimat aufgetaucht sind, geben laut unserem Kontaktmann wohl sehr deutliche Hinweise, dass es sich wie in der Legende um Daemonen oder aehnliche maechtige Wesenheiten handelt.

15. Mai 1982
Wie ich den Inder hasse. Immer versucht er mich blosszustellen. Warum nur, er interessiert sich doch nicht im geringsten fuer sie, auch wenn sie ihn scheinbar vergoettert. Warum? Muss so etwas immer mir passieren. Ich moechte nicht wie ein kleiner Bruder behandelt werden. Ich bin nicht ihr kleiner Bruder.

3. Juni 1982
Magister Ninurta ist es gelungen wenigstens fuer einige Tage lang die Erlaubnis zu erhalten Einblick in die Dokumente zu nehmen, so reiste er also vor einer Woche in den Iran. Gestern kam er zurueck vor Wut tobend. Jemand ist ihm zuvorgekommen: die Dokumente waren in der Nacht vor seiner Ankunft gestohlen worden. Es ist nicht klar in wessen Haende die Papiere gelandet sind. Obwohl der Magister wohl einen Verdacht hat. Doch ist es nicht meine Aufgabe ihm in dieser Angelegenheit Ratschlaege zu erteilen.

13. August 1982
Heute nacht hatte ich einen schrecklichen Alptraum. Darin war eine Frau. Oder ein Maedchen, ich kannte sie nicht. Aber sie erwartete dass ich ihr helfen wuerde. Sie rief mir immer wieder zu, ich solle sie befreien, sie schien mich zu kennen. Ich verstand sie, obwohl ich sie nicht hoerte. Das Maedchen lief auf mich zu und auf einmal schrie sie ich solle laufen und dann verwandelte sie sich in ein Ungeheuer oder einen Daemon und ich rannte und wusste, dass es doch zu spaet war und sie war verloren. Ich spuerte noch wie der Daemon mich erreichte und ich ... starb. Dann wachte ich schweissgebadet auf.

15. November 1982
Asghar ist seit einigen Wochen in Karlsruhe an der Fakultaet fuer Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. Wir er mir bei meinem Besuch erzaehlte, macht ihm das Studium viel Spass. Bisher scheint alles so zu sein wie er es sich vorgestellt hat. Ich lernte einige seiner Kommilitonen kennen, die alle einen sehr sympathischen Eindruck machten. Auf diese Cacy scheint er ein Auge geworfen zu haben. Darya wird das zwar nicht gutheissen, meiner Meinung nach ist es sicher nichts schlimmes, wenn er endlich einmal eine Freundin hat.

19. Januar 1983
Tara hat herausgefunden, nachdem sie wohl nochmals mit Melitz gesprochen hat, dass insgesamt 9 der Gefaesse diese seltsamen Zeichen hatten. Sie fing dann an noch etwas von der Signifikanz der 9 und von der Perfektion zu erzaehlen und das drei mal drei neun ergibt weiss ja sogar ich. Wieso Melitz ihr das genau jetzt erzaehlt hat, weiss ich nicht. Ich kann mir auf jeden Fall keinen Reim auf ihre komische Zahlenmystik machen, die sie seit neuestem auf alles anwenden will. Aber vielleicht finden wir ja heraus, wer derzeit im Besitz der entsprechenden Gefaesse ist. Ich habe mir auf jeden Fall mal die Nummern der Dinger bei der Versteigerung aus Taras Katalog von damals herausgesucht, dass war allerdings auch die einfachse Uebung an der Sache.

10. Oktober 1983
Wie auch immer er es getan hat. Und natuerlich Tara ist ja so begeistert. Ich weiss nicht, wie schafft es der Inder bloss immer an solche Informationen zu kommen, damals hiess es, alle Bieter waeren anonym geblieben. Andererseits wieviele von diesen Namen gehoeren bloss irgendwelchen Mittelsmaennern. Aber immerhin hat von Melitz damals eines ersteigert und von diesem C. von Hirschfeld habe ich auch schon gehoert, auch ein Archaeologe. Der hat das bestimmt im Auftrag eines Museums gekauft. Aber von den sechs uebrigen Namen habe ich nichts gehoert. Na ja ich hoffe mal es wird nicht meine Aufgabe, diese Leute aufzutreiben. Und die Frage ist ja auch wieviele die Dinger inzwischen weiterverkauft haben.

23. November 1984
Bruchteile eines Rituals von Salomo zur Aufbewahrung von Magister Anun Naki erhalten, der vor einiger Zeit aus Italien zurueckgekehrt ist. Immerhin haben sie mir soviel mitgeteilt, dass es moeglich sein soll, die Gefaesse im Rahmen dieses Rituals zu oeffnen und sich damit ihre Kraefte dienstbar zu machen. Kaum hatte Anun Naki den Tempel verlassen, kam Tara 'ganz zufaellig' vorbei und fragte mich nach dem Ritual. Leider hatte der Magister mir ueber den Inhalt der Unterlagen nichts erzaehlt und so konnte ich ihr nicht weiterhelfen. Zum Glueck ist es mir nicht moeglich an die Unterlagen zu gelangen ohne den Magister, sonst haette ich ihr sie womoeglich noch gegeben und mir eine Menge Aerger eingehandelt.

3. Mai 1985
Ich war mal wieder in Karlsruhe und habe Asghar besucht. Er ist wohl recht erfolgreich beim Studium und mit Cacy ist er sehr gluecklich. Ich freue mich fuer ihn. Trotz all seiner guten Leistungen hatte er es in der Schule oft nicht leicht und er hatte immer nur wenige Freunde, dass scheint sich endlich geaendert zu haben. Auf der Universitaet achten die Leute auf andere Dinge und neiden ihm seine Noten weniger. Asghar und Cacy haben in einem Studentenviertel zusammen eine nette kleine Wohnung. Asghar hat neben dem Studium noch eine Firma gegruendet aber was die genau macht, habe ich nicht verstanden.

14. September 1985
Salomo, Mierin, Elan, Teljanin, Nemene, Ared, Lillen, Barid, Moerelle. Eine fast unscheinbare Liste von Namen. Und doch birgt sie mehr Macht als ich mir vorstellen kann. Dieses sind die Namen der Geister - es muessen Geister sein, da Salomo selbst in der Liste steht. Tara hat einige alte Quellen entdeckt von einem Forscher, der Ausgrabungen in der Tuerkei und in Israel mitgemacht hat vor einigen Jahrzehnten und dieser Berichtete von einer uralten Schriftrolle auf der diese Namen verzeichnet waren wie auch etwas, was mich voellig verblueffte: ein Hinweis auf die Waechter. Ganzir. Ausserdem hat Tara mit ihren eigenen Aufzeichnungen von Har Meggido verglichen und so herausbekommen, dass auf der Urne, die von Melitz damals zerstoerte, unter anderem einer dieser Namen naemlich Moerelle in den geheimen Schriftzeichen geschrieben war. Manchmal verstehe ich allerdings nicht,was hier los ist. Jeder forscht fuer sich und jeder muss alles geheimhalten, wenn sie zusammenarbeiten wuerden. Aber hier traut ja keiner keinem ueber den Weg. Mit gutem Grund, wenn ich Taras Geschichten ueber Alexander von Maas' Glauben schenken darf.

29. September 1985
Ich habe den Verbleib von wenigstens einem der Gefaesse feststellen koennen, leider wurde auch dieses schon vor laengerer Zeit geoeffnet. Deshalb habe ich wie ausgemacht nicht versucht in seinen Besitz zu gelangen. Man stelle sich vor dieses befand sich seit 6 Jahren direkt vor unseren Augen und wir haben es nicht gesehen. Karlsruhe, das ist viel zu Nahe und doch, vielleicht haben wir hier die Chance in einigen Jahren, denjenigen zu finden, den der Geist in Besitz genommen hat. Immerhin haben wir herausgefunden, dass es kurz nach der Versteigerung wohl geoeffnet wurde, dass jedoch der damalige Besitzer kurz darauf verstarb und die Urne wiederum zur Versteigerung kam. Also war dieser Petrescu wohl kein Mittelsmann. Und diese Jasmine Meyer hat es wohl als Deko fuer den Kamin erstanden. Aber es war letztenendes ja sowieso wertlos.

19. Oktober 1987
Asghar hat sein Studium abgeschlossen, Kyian und Darya sind sehr stolz auf ihn. Ob sie allerdings so begeistert sein werden, wenn er ihnen erzaehlt, dass er jetzt auch noch promovieren will und somit also immer noch kein Geld verdienen wird. Cacy wird wohl auch bald fertig sein mit ihrem Studium. Asghar erzaehlte mir, dass sie vorhaben zu heiraten, wenn sie fertig ist mit dem Studium.

3. Dezember 1987
Asghar hat tatsaechlich eine Promotionsstelle an der Universitaet Karlsruhe erhalten. Und: Hirschfeld hat seine Urne wohl selber behalten, Tara arrangierte, dass er sie uns ueberlaesst. Er hatte jedoch auf dem Weg hierher gestern einen Unfall. Ich nehme an, dass die Urne dabei einen Riss bekommen hat oder sonstwie gar den Unfall verursacht hat. Zu allem Ueberfluss hat dieser bescheuerte Hirschfeld wohl auch noch Fahrerflucht begangen wie er uns bei seiner Ankunft erzaehlte! Auf jeden Fall waren keine Zeichen mehr auf der Urne. Daraufhin dachte ich Tara wuerde auf ihn losgehen, aber sie meinte nur eiskalt, er koennen wieder einpacken und samt seiner Dummheit am besten verrecken. Sie bat mich jedoch, niemandem von diesem Treffen zu erzaehlen, warum auch immer. Hirschfelds Urne war [schoen gemalte Tuscherunen]. Ich habe ja sowas geahnt, waere auch zu einfach gewesen.

12. April 1988
Wir haben Nachricht bekommen, dass wir uns vergroessern. Zum einen werden einige Leute zu uns kommen von anderen Zellen und wir sollen auch noch nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Ist mir nur recht. Ich weiss zwar nicht wie wir diese geeigneten Kandidaten finden werden. Aber Tara meinte sie haette da schon einige Ideen. Irgendetwas ist einmal wieder im Gange, und mir erzaehlen sie wie ueblich nichts. Nicht einmal Tara. Nach all diesen Jahren, manchmal frage ich mich, ob ich immer noch dabei waere, wenn sie es nicht waere. Aber sie kann und wird sich niemals an jemanden binden. Ich glaube nicht, dass sie irgendwelche Beziehungen jenseits des 'Professionellen' pflegt. Freunde, Familie? Sowas gibt es fuer sie nicht, sie schaetzt ihre persoenliche Freiheit ueber alles. Ich habe sie nur einmal von ihrem Vater reden hoeren und auch dann nur, um mir zu erzaehlen, dass sie ihn seit ueber 20 Jahren nicht gesehen hat und nicht einmal weiss, wie es ihm geht. Manchmal war ich schon fast versucht, wenigstens an Freundschaft zwischen uns zu glauben, nur um in der naechsten Sekunde - so wie heute - vor den Kopf gestossen zu werden. Ich sollte mir diese Frau aus dem Kopf schlagen.

3. April 1990
Gestern war die Doktorfeier. Asghar ist tatsaechlich promovierter Wirtschaftsingenieur, das haetten sich Kyian, Darya und auch ich niemals traeumen lassen als wir hierher kamen. Kaum zu fassen. Und es war schoen einmal etwas vergleichsweise normales und unverfaengliches mit Tara zu unternehmen. Na ja ungefaehr bis zu dem Moment als ich ihr Asghar vorstellte. Ich werde das ungute Gefuehl nicht los, dass sie ihn als potentiellen Kandidaten fuer die Guardiani ins Visier genommen hat und er ... nein. Ich schreibe es nicht einmal auf. Es ist mir unertraeglich.

15. Dezember 1991
Endlich hat Asghar Arbeit gefunden. Kyian hat sich grosse Sorgen gemacht, dass nach all dem vielen Studieren fuer seinen Sohn doch nur die Arbeit im Laden des Vaters bleiben wuerde. Kyian geht es in letzer Zeit nicht sehr gut. Er hat immer haeufiger grosse Kopfschmerzen, so dass er manchmal nicht arbeiten kann.

3. Februar 1992
Kyian war inzwischen bei einigen Aerzten wegen der Schmerzen. Bei der letzten Untersuchung sagten sie ihm, dass er einen Gehirntumor hat. Er hat einen verdammten beschissenen Hirntumor. Warum hat ausgerechnet mein Bruder, Darya wird das niemals verkraften. Ich verstehe das nicht, und man kann nichts tun als zuschauen. Asghar sagt er will etwas unternehmen, er will etwas tun. Ich habe die Verzweiflung in Kyians Augen gesehen, er hat schon aufgegeben. Ich weiss nicht was schlimmer sein kann als jemand der lebt und doch schon tot ist. Er hat von dem Arzt die Diagnose gehoert und aufgegeben. Ich weiss nicht wie es weitergehen soll. Asghar sagte er werde saemtliche Aerzte konsultieren, die sich auf diesem Gebiet auskennen. Er hat irgendwo von jemandem gehoert der operiert wurde. Aber der Arzt hier sagt, es wurde zu spaet erkannt. Und wie soll man jemandem helfen, der diese Hilfe nicht will?

13. April 1992
Ich habe meinen Job gekuendigt. Ich habe den Tempel verlassen. Ich bin zu meiner Familie zurueckgekehrt. Wenn ich etwas tun kann, so werde ich das tun. Und so habe ich jetzt fuers erste den Laden uebernommen der Darya alleine ueberfordert.

5. Juni 1994
Es ist jemand aufgetaucht oder vielmehr war, der wohl eines der Dinger ersteigert hatte: Kilian Midwinter, stand zwar laut Tara nicht auf der Liste aber gehabt hat er eine der Urnen. Er ist gestorben und hat das Ding seinem Neffen vermacht, auf jeden Fall hat Inanna das behauptet. Sie hat Chandran hingeschickt und dann war ja klar, dass es nur Chaos geben wuerde. Wann hat der Typ jemals schon was so gemacht wie jemand normales ... wenn ich nur an ihn denke. Hat sich mit so einem Araber eine Schiesserei geliefert und natuerlich das Gefaess nicht bekommen. Angeblich von TNI der Typ, ich habe mal versucht etwas ueber diesen Jalloune Amzine rauszukriegen. Aber ausser, dass wir wissen, dass er jetzt das Gefaess mit [seltsame Runen] hat, welches noch verschlossen ist, und dass er wie es scheint fuer Abel arbeitet, wissen wir nichts ueber ihn. Na ja sowas ist aber ja bei TNI keine grosse Ueberraschung, das ist schliesslich ihre Spezialitaet. Es ueberrascht mich, dass ich ueberhaupt rausgefunden habe, dass er was mit TNI zu tun hat. Aber das ist sicher Absicht.

25. Juli 1995
Der Cronos ist verschwunden. Er war laut Maga Inanna mit dem Ritual beschaeftigt und hat wohl Versuche gemacht. Und dann war er auf einmal verschwunden. Und vorgestern dann, war er auf einmal verschwunden. Die Umstaende muessen seltsam gewesen sein meinte Tara, sonst waeren der Inder, die Unsichtbare und der Schwarze Mann nicht so aufgeregt. Tara weiss immer irgendwie mehr als ich. Sie haetten nach ihm gesucht, aber alles was sie fanden waren die Aufzeichnungen der Versuche, die wohl absolut nichtssagend waren. Auch seine Forschung am Ritual der Wiedererweckung scheint in den letzten Monaten oder gar Jahren nicht vorangekommen zu sein. Tara sagte, dass er schon seit einer Weile wohl keinerlei Aufzeichnungen gemacht habe. Wenn ihr mich fragt, aber das tut ihr ja nicht, dann hat er was entdeckt und euch nicht Bescheid gesagt. Na ja was solls. Ich erfuelle meine Pflichten. Und es gehoert nicht dazu euch auf das offensichtliche aufmerksam zu machen.

17. Januar 1996
Asghar hat seinen Job bei der Deutschen Bank aufgegeben, er will mit einem Studienfreund eine Firma aufmachen. Dieser Peter Egger scheint irgendeine 'revolutionaere' Idee zu haben, wie man Geld machen kann. Ich kann mir zwar nicht so recht vorstellen, was die beiden da machen wollen, aber ich habe ja sowas nicht studiert. Dieser Egger hat auf jeden Fall das notwendige Kapital wie Asghar mir erzaehlte. Cacy ist zwar von der Idee, einen sicheren Job zu kuendigen, nicht sehr angetan, aber Asghar hat wohl beschlossen, das auf jeden Fall durchzuziehen.

17. Mai 1996
Asghar hat eben angerufen. Cacy ist weg. Ich mache jede Wette, dass Chandran etwas damit zu tun hatte. Ich habe ihm angeboten zu ihm zu kommen. Aber er wollte nicht, er klang sehr verzweifelt. Ich hoffe nur, er tut sich nichts an. Vielleicht sollte ich trotzdem hinfahren.

18. Mai 1996
Ich bin dann doch noch hingefahren. War ein Fehler. Was ich gesehen habe, haette ich besser nicht gesehen und mir waere es lieber so. Ich wundere mich auch nicht mehr, dass Cacy weg ist. Mich wundert nur, dass Asghar sich wundert. Ich haette Taras Wagen unten bemerken muessen. Der Schock sie dort zu treffen, den haette ich lieber nicht ... [mitten im Satz ist einfach Ende, denn die naechste Seite hat jemand sorgfaeltig herausgeschnitten]

3. Mai 1997
Gestern hat Tara mir eine junge Studentin vorgestellt. Ihr Name ist Alexia. Ich hoffe nicht, dass Tara sie ueberreden will, den Guardiani beizutreten. Das ist nichts fuer sie. Sie studiert in Karlsruhe Wirtschaftswissenschaften, das wird Asghar gefallen. Alexia war mir auf Anhieb sehr sympathisch, ich konnte mich mit ihr unterhalten, als wuerden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Ich werde sie sicher wiedersehen. Die Frage ist und bleibt, was hat Tara damit bezweckt, nach allem was in letzter Zeit geschehen ist, glaube ich nicht, dass ich ihr so einfach trauen darf. Es ist das schrecklichste Gefuehl jemandem auf einmal misstrauen zu muessen, den man schon so lange gekannt hat. Aber ich muss einfach vorsichtig sein. Ich glaube die beiden hecken etwas aus. Cacy ist deswegen verschwunden, wenn ich sie wenigstens finden koennte. Cacy weiss sicher etwas darueber. Aber ich habe keine Ahnung und auch all ihre Freunde wissen nichts und haben nichts von ihr gehoert, aber die denken wahrscheinlich, dass ich in Asghars Auftrag unterwegs bin.

1. Juni 1997
Ich bringe sie um. Nein tu ich nicht, aber es tut gut, das zu schreiben. Es ist nicht fair. Erst so dann so und jetzt soll ich auch noch ihr Mentor sein. Das hat sie fein hinter meinem Ruecken geplant, aber ich mache ihr einen Strich durch die Rechnung. Aber ich weiss ja leider gar nicht, was ich will, glaube ich. Mal will ich Alexia, dann wieder Tara. Es ist ein fuerchterliches Gefuehl so zwischen allem zu stehen und dann noch zusehen zu muessen wie Tara mich benutzt. Ich verstehe nur ihre Motivation nicht. Was ist an Alexia Besonderes? Aber ich habe Zeit das herauszufinden, ich weiss nicht ob Tara die auch hat.

4. Februar 1998
Heute habe ich Tara beobachtet. Ich fuehle mich nicht gut dabei. Es ist falsch. Ich sollte das nicht machen muessen. Aber ich glaube, wenn ich Alexia beschuetzen will, werde ich das noch oefter tun muessen. Das wirklich Interessante ist, dass Tara sich recht heimlichtuerisch mit einem Chinesen getroffen hat, der ihr ein Paket uebergeben hat. Und sie hat ihm dafuer auch irgendwas gegeben, wahrscheinlich Geld. Was in dem Paket ist wuesste ich gerne. Ich hoffe bloss, sie hat mich nicht bemerkt, unser Verhaeltnis wird so schon immer schlimmer und das ist nicht meine Absicht gewesen. Sie versteht einfach nicht, dass man etwas fuer andere empfinden koennte. Das Paket war nicht sehr gross, aber das falsche Format fuer irgendwelche Buecher oder Papiere. Viel zu klein. Und dieser Chinese, den hab ich noch nie gesehen, na ja und vielleicht wars ja auch ne Chinesin, das konnte ich auch nicht erkennen. Und danach ist sie als erstes zu Asghar gefahren. Es macht mich halb wahnsinnig. Jahrzehntelang wuerdigt sie mich keines Blickes, hat nie auch nur irgendeinen Mann eines Blickes - eines Solchen Blickes - gewuerdigt und dann das. Vielleicht macht es mich auch ganz wahnsinnig.

16. August 1998
Kyian ist tot. Er ist einfach nicht mehr aufgewacht. Es ist furchtbar. Ich war heute bei Darya und Asghar. Mein grosser Bruder ist weg. Ich werde ihn niemals wiedersehen. Ich werde ihn niemals wieder um Rat fragen oder mir von ihm sagen lassen, was zu tun ist. Ich weiss nicht wie Darya weitermachen soll.

2. September 1998
Auf Daryas Bitte haben wir den Laden verkauft. Sie hat sich voellig veraendert und zurueckgezogen. Sie will niemanden sehen ausser Asghar. Der hat mir einen Job bei einer Firma namens Antares besorgt, die irgendwie mit Egger & Partner assoziiert ist. Aber ich kann mich zu nichts so recht motivieren, daher ist es gleich wo ich arbeite. Zum Glueck habe ich ja noch Alexia, ich wuesste nicht, was ich ohne sie machen wuerde. Ich waere lange zusammengebrochen.

5. Oktober 1998
Alles wird immer komplizierter. Zum Glueck haben sie diesen Andratti rausgeworfen bevor er Unfug machen konnte und vor allem bevor er irgendetwas wichtiges erfahren konnte. Was bitte haben wir mit TNI zu schaffen. Nichts. Wir sind harmlos, unauffaellig und vor allem klein und unscheinbar, was wollen die von uns. Aber wahrscheinlich hat das mit dieser Sache von vor 4 Jahren mit diesem Jalloune Amzine zu tun, ungefaehr kurz danach kam naemlich Andratti zu uns glaub ich.

22. April 1999
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen nach dem ungluecklich Tod von Feinblatt vorerst eingestellt. Soll ich mich freuen oder nicht, man freut sich nicht ueber den Tod. Doch dieser kommt gar zu gelegen. Ich hatte nichts mit seinem Tod zu tun. Und trotzdem muss ich es mir immer wieder vorsagen, ich war es nicht. Aber ich habe den ein oder anderen Verdacht. Und dieser Verdacht nagt an mir und doch kann ich niemanden fragen, nicht einmal mehr mit Asghar oder Tara, es scheint die beiden nicht zu beruehren, aber was beruehrt Asghar noch seit Kyians Tod? Und Tara... das ich nicht lache. Es musste ja auch schliesslich irgendwann soweit kommen. Und behaupten, dass ich es nicht habe kommen sehen und mein stillschweigendes Einverstaendnis gegeben habe, werde ich wohl kaum koennen, zumindest nicht vor mir selbst. Und ich versuche wenigstens mit mir selber ehrlich zu sein, wenn ich es sonst schon so oft nicht mehr kann.

1. November 1999
Die Suche nach den bereits befreiten Geistern beginnt. Tara hat mir gestern eine lange Liste gegeben mit potentiellen Kandidaten. Sie sagte ich solle die Leute ausfindig machen und ihr Bescheid geben, sie und Asghar wuerden sich dann weiter kuemmern. Dienstbotenarbeit. Danke.

1. Dezember 1999
Wie es aussieht haben wir einen ersten Erfolg zu verzeichnen. Tara sorgt dafuer, dass der Junge unter unsere Aufsicht kommt. Sie meinte sie haette schon jemandem im Auge. Ich glaube zwar, dass Iris ein bisschen zu alt ist aber Tara scheint sich ziemlich sicher zu sein, dass sie den Jungen rumkriegt. Ausgrechnet die, Iris macht mich kribbelig. Immer wenn ich sie sehe, laeuft es mir kalt den Ruecken herunter und ich habe gewiss schon eine Menge gesehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Junge in dem Alter auf sowas steht? Aber was weiss denn ich, vielleicht hat er eine besondere Begabung?

12. Februar 2000
Ich hab irgendwie was geahnt, aber Chandran war wie ueblich ein bisschen zu hart. Aber die beiden werden bestimmt nicht mehr versuchen uns auszuspionieren, wobei ich fast glaube, das die Schilling keine Ahnung hatte. Aber das ist jetzt schon der dritte Fall von Spionage in zwei Jahren. Ich glaube manchmal, dass das eine oder zwei Nummern zu gross fuer mich ist.

16. April 2000
Ich glaube, sie sind alle voellig durchgedreht. Was denken sie denn. Ich dachte mal vor einiger Zeit: Wann wird das aufhoeren, aber inzwischen frage ich mich bloss noch: wie soll das weitergehen. Ich konnte ja einige Leute finden erst mal hier in Karlsruhe, aber seit Dezember war niemand mehr dabei. Dabei sollte nach allem was wir wissen noch mindestens ein zweiter hier in der Gegend sein.

10. Mai 2000
Asghar hat mir erzaehlt, dass er am Flughafen Cacy traf. Aber das war sicher nur die halbe Geschichte. Immerhin habe ich inzwischen herausfinden koennen wo sie ist. Ich sollte sie vielleicht einmal besuchen. Vielleicht koennte sie mir helfen oder vielleicht wuerde sie trotzdem noch Asghar helfen wollen. Oder auch nicht. Es ist auf jeden Fall gut zu wissen, wo sie steckt. Nur nicht, dass sie ausgerechnet einen Feinblatt geheiratet hat.

5. September 2000
Wir haben nach dieser Sache mit Melitz im ZKM wenigstens eins erfahren: das Gefaess welches wir suchten, befindet sich nicht in seinem Besitz sondern im Britischen Museum, wo es wohl einem seiner Forscherfreunde aufgefallen ist, weswegen wir uns schnell darum kuemmern muessen.

The Prophecy of Frater Hastur

[top]

Author:Yashima

Short description: A few crumpled papers the players found at the LARP. They later found out some more parts of the text through Theresa and Anoush's diary. They still have little idea what this means. And actually I have no idea either.

Text

Die Prophezeiung des Frater Hastur

Ich lebe in der Zeit des Grenzenlosen Lichtes
Das Licht erschafft Schatten, aus Schatten wird Nacht
Das Werden allen Seins laesst den Tag zur Nacht werden unausweichlich.
Springt ueber Euren Schatten! Springt ueber den Schatten des Lichtes!
Der Schatten wird das letzte Licht aufhalten
Bevor das Licht Euch verbrennt kehrt zurueck, kehrt um auf dem ewigen Weg.

Und das Sein Nu und das Werden Had
Im ewigen Schwarz der Nacht des Ra Hoor Khu vergehen
Wir muessen Ra Hoor Khu aufhalten!

Viele Facetten spiegeln die Zeit
Ich werde Euch zeigen wo der Spiegel zerbrach
Das Kreuz eurer Zeit welches ihr tragt und welches euch traegt
Findet den der starb und wieder lebt
Er ist wiedergeboren in Eurer Zeit nicht weit von hier
Ra Hoor Khu fuehrte ihn ins Leben zurueck
Er wird Ra Hoor Khu fuehren in das Nichts
Und das Nichts wird verschwinden um Alles Sein zu erretten
Bevor der Cyclus sich schliesst einmal mehr

Das Buch der Zeit wird euch den Weg zu mir weisen
Der Wind und der Staub werden euch begleiten
Doch koennt Ihr den Weg nur ein einziges Mal beschreiten
Sucht ihn und ihr werdet ihn dort finden wo ich bin.

Ihr muesst drei Maenner zu mir bringen
Ich brauche einen einfachen Dieb
Ich brauche einen Priester der Ereshkigal
Ich brauche einen der die Veraenderung zu der seinen macht
Kommt zu mir meine Kinder
Bringt mir das Herz, den Kopf und die Hand

Gemeinsam werden wir Ra Hoor Khu das Dunkel nehmen
Und ihm dem Licht zufuehren, Halleluja!

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Author: Yashima